Zwei Jahre nach dem schweren Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin mit fast 50.000 verendeten Tieren sollen in Mecklenburg-Vorpommern die Brandschutz-Vorschriften verschärft werden. Die Landesregierung hat den Entwurf einer entsprechenden Richtlinie beraten und die Verbandsanhörung gestartet. Der Brand in Alt Tellin war durch menschliches Versagen entstanden und nicht durch das Versagen des Brandschutzkonzepts. Die Regierung will dennoch die Anforderungen an Brandschutzkonzepte verschärfen, um solche Katastrophen in Zukunft möglichst zu verhindern. Agrarminister Till Backhaus forderte mehr Unterstützung des Bundes und kritisierte, dass noch immer auf eine geänderte Baugesetzgebung und ein Beschleunigungsgesetz zum Umbau der Tierhaltung gewartet werde. Der Entwurf sieht unter anderem Verschärfungen bei der Unterteilung großer Ställe in Brandabschnitte vor und soll die Versorgung mit Löschwasser und den Zugang zu den Anlagen für Feuerwehrfahrzeuge verbessern. Außerdem sollen künftig mehr und größere Ausgänge für die Tierrettung vorgesehen sein. Beim Brand in Alt Tellin konnten nur rund 1800 Tiere gerettet werden. Die Brandursache konnte laut Staatsanwaltschaft nicht zweifelsfrei geklärt werden, die Ermittlungen wurden eingestellt. Der Schaden wurde auf 40 Millionen Euro geschätzt.
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