Myanmar überholt Afghanistan als größter Opiumproduzent der Welt
Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen hat Myanmar Afghanistan im Jahr 2023 als weltweit größten Opiumproduzenten überholt. Dies geschah, nachdem die Taliban-Regierung Maßnahmen gegen den Opiumhandel ergriffen hatte.
Opiumproduktion in Myanmar
Der Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) schätzt, dass Myanmar im Jahr 2023 ca. 1.080 Tonnen Opium produzierte. Dies ist entscheidend für die Herstellung von Heroin. Im Vergleich dazu ging die Opiumproduktion in Afghanistan nach dem Verbot des Mohnanbaus durch die Taliban im Jahr 2022 um etwa 95 Prozent zurück, auf rund 330 Tonnen.
Regionales Problem im Goldenen Dreieck
Die Grenzregion “Goldenes Dreieck” zwischen Myanmar, Laos und Thailand ist seit langem ein Zentrum illegaler Drogenproduktion und des Handels, insbesondere von Methamphetamin und Opium. Der geschätzte Gesamtwert der “Opiatwirtschaft” Myanmars wird auf 1 bis 2,4 Milliarden US-Dollar geschätzt, was 1,7 bis 4,1 Prozent des BIP des Landes im Jahr 2022 entspricht.
Auswirkungen auf die Wirtschaft Myanmars
Die legale Wirtschaft in Myanmar ist durch Konflikte und Instabilität nach der Machtergreifung des Militärs im Jahr 2021 stark beeinträchtigt. Dies hat viele Bauern veranlasst, auf den Mohnanbau umzusteigen. Der Bericht deutet darauf hin, dass die Entscheidung der Bauern, mehr Mohn anzubauen, auch durch den schlechten Zugang zu Märkten und staatlicher Infrastruktur sowie die grassierende Inflation beeinflusst wurde.
Steigende Opiumproduktion
Die geschätzte Opiumproduktion für 2022-23 ist auf dem höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren. UNODC bemerkt, dass der Mohnanbau in Myanmar immer ausgefeilter wird, da höhere Investitionen und bessere Praktiken zu höheren Ernteerträgen führen.
Regionale Beteiligung und Auswirkungen
Der Opiumanbau konzentriert sich hauptsächlich im Shan-Staat, der auch von ethnischen Kämpfen erschüttert wird. Dieser Staat ist zudem die Hauptquelle für Methamphetamin in Südostasien. Darüber hinaus hat die Opiumproduktion auch im nördlichen Kachin-Staat und im Chin-Staat an der Grenze zu Indien zugenommen. Analysten glauben, dass das Militär in Myanmar wenig Interesse daran hat, den milliardenschweren Drogenhandel zu beenden.
Insgesamt verdeutlicht der Bericht der UNODC das anhaltende Problem des Opium- und Drogenhandels in Myanmar und die weitreichenden Auswirkungen, die dies auf die Gesellschaft und Wirtschaft des Landes hat.