Prozess gegen neun Tatverdächtige im Mordfall Peter R. de Vries beginnt
Die Ermordung des Kriminalreporters Peter R. de Vries im Jahr 2021 hat die Niederlande erschüttert. Nun hat der Mordprozess gegen neun Tatverdächtige begonnen. Im streng bewachten Hochsicherheitsgericht in Amsterdam müssen sich die Angeklagten wegen Mordes bzw. Beihilfe zum Mord verantworten. Während alle bis auf einen ihr Recht zu schweigen in Anspruch nehmen, beteuert einer von ihnen seine Unschuld.
Anklage wirft sieben Tatverdächtigen Bildung einer kriminellen Organisation vor
Die Anklage wirft sieben der Tatverdächtigen auch die Bildung einer kriminellen Organisation mit terroristischer Absicht vor. Der Mord wird einer berüchtigten Drogenbande zugeschrieben. Der mutmaßliche Täter und der Fahrer des Fluchtautos stehen zum zweiten Mal wegen des Falls vor Gericht, da ihr Prozess aus Verfahrensgründen wiederholt werden musste.
Drogenbande und mutmaßlicher Auftraggeber
Es gibt Hinweise, dass die Drogenbande des berüchtigten Kriminellen Ridouan Taghi für den Mord verantwortlich sein könnte. Peter R. de Vries war Vertrauensperson eines Kronzeugen, der im umfangreichen Strafprozess gegen Taghi und seine Komplizen ausgesagt hatte. Zuvor waren bereits der Bruder und der Verteidiger des Kronzeugen ermordet worden. Im Zuge der Ermittlungen zu den Auftraggebern wurden sieben weitere Männer festgenommen, doch die Beweise gegen die Taghi-Bande reichen nicht aus.
Neue Beweise und erwartetes Urteil
Gegen den mutmaßlichen Schützen und den Fahrer des Fluchtautos hatte die Staatsanwaltschaft bereits lebenslange Haft gefordert. Die Urteilsverkündung wurde jedoch ausgesetzt, als neue Beweise auftauchten und eine Richterin ins Ausland zog, woraufhin der Prozess wiederholt werden musste. Angeklagt sind nun auch der mutmaßliche Organisator des Mordes sowie zwei Männer, die die Tat gefilmt und die Bilder im Internet verbreitet haben sollen, um den Schock in der Gesellschaft zu erhöhen. Ein Urteil wird für Juni erwartet.