Nigers Militärregime weist UN-Koordinatorin aus
Das Militärregime in Niger hat den Koordinator der Vereinten Nationen (UN) im Land angewiesen, das Land innerhalb von 72 Stunden zu verlassen. Die Regierung macht dabei angebliche “Hindernisse” seitens der Weltorganisation für ihre internationale Anerkennung verantwortlich. Louise Aubin, die kanadische Koordinatorin, wurde im Januar 2021 für diese Position ernannt.
Frankreich zieht seine Truppen ebenfalls ab
Einen Tag zuvor haben die Vereinigten Staaten mehr als 500 Millionen US-Dollar an Hilfe für Niger gestrichen. Auch Frankreich hat mit dem Abzug der Truppen begonnen, nachdem diese bereits abgezogen wurden. Etwa 1.000 französische Soldaten waren in Niamey stationiert, weitere 400 an vorgelagerten Stützpunkten im Nordwesten des Landes. Der französische Botschafter in Niger erhielt ebenfalls seinen Abzugsbefehl.
Streit um Vertretung bei der UN-Generalversammlung
Das nigerianische Militärregime hatte den UN-Generalsekretär António Guterres kritisiert und ihm vorgeworfen, “Hindernisse” geschaffen zu haben, um die Teilnahme Nigers an der UN-Generalversammlung im vergangenen Monat in New York zu verhindern. Dies führte zu einer Entscheidungslücke bezüglich der Vertretung Nigers bei der Versammlung.
US-Hilfe an Bedingungen geknüpft
Die Vereinigten Staaten haben den Putsch gegen die demokratische Regierung in Niger als solchen bezeichnet. Sie fordern Maßnahmen, um eine schnelle und glaubwürdige Wiederherstellung einer demokratischen Regierung einzuleiten, bevor die US-Hilfe wieder aufgenommen wird. Washington hat etwa 1.000 Militärangehörige in Niger, die jedoch nicht mehr aktiv die nigerianischen Streitkräfte trainieren oder unterstützen.
Abzug der französischen Truppen
Das nigerianische Militärregime hat den ersten Konvoi französischer Soldaten aus Niger nach Tschad eskortiert. Die Hauptstadt des Tschad, N’Djamena, ist der Stützpunkt der französischen Streitkräfte im Sahel-Kommando. Der Abzug der Truppen erfolgt sowohl über Land als auch mit Sonderflügen. Dies ist bereits das dritte Mal innerhalb von 18 Monaten, dass französische Truppen aus einer ehemaligen afrikanischen Kolonie abgezogen werden.
Fazit
Der Abzug der französischen Truppen und die Ausweisung der UN-Koordinatorin sind Teil der sich entwickelnden Situation in Niger nach dem Putsch. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Vereinigten Staaten, drängt auf die Wiederherstellung einer demokratischen Regierung und knüpft ihre Hilfe an entsprechende Bedingungen. Die Zukunft Nigers bleibt vorerst ungewiss.
Häufig gestellte Fragen zu den politischen Entwicklungen in Niger und den Abzügen der französischen Truppen
Frage 1: Warum hat das Militärregime in Niger den UN-Koordinator des Landes aufgefordert, das Land innerhalb von 72 Stunden zu verlassen?
Antwort: Das Militärregime in Niger hat den UN-Koordinator des Landes aufgefordert, das Land innerhalb von 72 Stunden zu verlassen, weil es “Hindernisse” durch die Weltorganisation für ihre internationale Anerkennung verantwortlich macht. Das Regime wirft dem UN-Generalsekretär António Guterres vor, die volle und vollständige Teilnahme Nigers an der UN-Generalversammlung letzten Monat in New York vereiteln zu wollen.
Frage 2: Warum haben die Vereinigten Staaten ihre Hilfe für Niger gestrichen?
Antwort: Die Vereinigten Staaten haben ihre Hilfe in Höhe von mehr als 500 Millionen US-Dollar für Niger gestrichen, weil der Sturz einer demokratischen Regierung in Niger als Putsch betrachtet wird. Washington fordert Maßnahmen, um eine demokratische Regierungsführung in einem schnellen und glaubwürdigen Zeitrahmen einzuleiten, bevor eine Wiederaufnahme der US-Hilfe in Betracht gezogen wird.
Frage 3: Warum zieht Frankreich seine Truppen aus Niger ab?
Antwort: Frankreich zieht seine Truppen aus Niger ab, nachdem die Vereinigten Staaten ihre Hilfe gestrichen haben und der Sturz der demokratischen Regierung in Niger als Putsch betrachtet wurde. Dieser Abzug ist das dritte Mal in 18 Monaten, dass französische Truppen von einer ehemaligen afrikanischen Kolonie abgezogen werden, was dem Einfluss Frankreichs auf dem Kontinent und seinem Ansehen auf der internationalen Bühne schadet.
Frage 4: Wie wird der Abzug der französischen Truppen in Niger ablaufen?
Antwort: Das nigerianische Militärregime hat den ersten Konvoi französischer Soldaten von seinem Stützpunkt in der Stadt Ouallam eskortiert. Zusätzlich zum Abflug auf dem Landweg wurden am Flughafen in Niamey drei Sonderflüge registriert, zwei für den Abflug von 97 Spezialeinheiten und einer, der der Logistik gewidmet ist. Das Regime hat zugesichert, dass der Abzug “vollständig sicher” erfolgen wird und dass der Rückzug nach einem von beiden Parteien vereinbarten Zeitplan fortgesetzt wird.
Frage 5: Wie reagieren die neuen Machthaber auf die politischen Entwicklungen?
Antwort: Die neuen Machthaber in Niger haben den UN-Koordinator des Landes aufgefordert, das Land zu verlassen, und haben auch den französischen Botschafter ausgewiesen. Sie haben erklärt, dass der Abzug der französischen Truppen nach einem vereinbarten Zeitplan erfolgen und vollständig sicher sein wird. Sie wurden von den Vereinigten Staaten und anderen Ländern dazu aufgefordert, Maßnahmen für eine schnelle Wiedereinführung einer demokratischen Regierungsführung zu ergreifen, um eine Wiederaufnahme der Hilfe zu ermöglichen.