Wie viele Millionen Leben kann ein Mensch retten?
Medizin-Nobelpreis für Katalin Karikó (68). Die Frau, die in 40 Jahren beharrlicher Forschung die Grundlagen für den Covid-19-Impfstoff legte. Gegen alle Widerstände!
Kindheit in Ungarn. Geboren 1955, ein Jahr vor dem Volksaufstand gegen das kommunistische Regime. Vater Metzger. Katalin sieht ihn beim Zerteilen von Schweinen zu. Sie werden neugierig sein. Dinge zerlegen, die kleinsten Details verstehen. Forscherin wird sie werden.
Ihre große Forschung
Katalin Karikó (68) erhielt den Nobelpreis 2023 für Medizin für ihre innovative mRNA-Forschung, die den Grundstein für die spätere Covid-19-Impfung von Biontech- und Moderna gelegt hat. Die Preisträgerin habe mit ihrer Forschung zur mRNA-Technologie dazu beigetragen, “in einem beispiellosen Tempo Impfstoffe anlässlich einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in der Neuzeit zu entwickeln”, begründete das Nobelpreis-Komitee die hohe Auszeichnung.
Aber der Vater war beim Aufstand gegen die Kommunisten dabei. Die ungarische Staatssicherheit hat ein Auge auf die Familie. Katalin soll Kollegen überwachen, sonst darf sie nicht forschen. Sie schreibt keinen einzigen Bericht. Mit 30 fliegt sie von der Uni. Flucht in die USA. Mit Ehemann Belá und Töchterchen Zsuzsanna, damals 2 Jahre alt.
„Wenn man nichts hat, gibt es das die Freiheit, furchtlos zu sein“
Sie verkaufen den Familien-Lada für 900 englische Pfund. Auf dem Schwarzmarkt. Devisenbesitz ist strafbar. Katalin näht die Scheine in den Teddy ihrer Tochter. Es ist ihr ganzes Startkapital für den Neuanfang in Philadelphia/USA. “Wenn man nichts hat, gibt einem das die Freiheit, furchtlos zu sein”, sagt sie Jahre später der “Zeit”.
Wechseln Sie an die Elite-Uni Pennsylvania. Keiner nimmt ihre Forschungen ernst. Aber sie glaubte an ihre Idee. Der Ehemann hält die Familie mit Hilfsjobs über Wasser. Katalin verbringt Tag und Nacht im Labor.
Erfolge, Rückschläge, Degradierung. Kein Gelder. Ein Zufall veränderte alles!
Am Kopierer auf dem Flur trifft sie Drew Weissmann (63), Immunologe. Er ist fasziniert von ihrer Idee, per mRNA Informationen über Krankheitserreger ins Immunsystem zu schleusen. Zusammen forschen sie weiter. Am Ende steht das Patent für Katalins Idee mit dem mRNA-Impfstoff! Die Uni verkauft es weiter.
Katalin wieder einmal vor dem Nichts. Sie lernt Ugur Sahin kennen, den Gründer von Biontech. Der Laden ist noch so winzig, dass er nicht einmal eine Website hat. Die Chemie stimmt sofort.
Corona bricht aus, die ganze Welt schreit nach Impfstoff. Biontech bringt ihn in Rekordzeit zur Marktreife. 2022 zieht sich Karikó aus dem operativen Geschäft bei Biontech zurück. Die Forschung auf ihren Grundlagen geht weiter. Neue mRNA-Impfstoffe sollen Aids und Krebs ausrotten! Vielleicht rettet sie Milliarden Menschen das Leben.
Als “Mutter der Impfung” wird Katalin weltweit gefeiert. Tochter Szuszanna, das Mädchen mit dem Teddy, ist jetzt 40 und postet auf Instagram: “Für mich ist sie einfach Mama. Die Mama, auf die ich stolz bin. Wegen ihrer Ausdauer und ihrer Fähigkeit, Menschen für die Wissenschaft zu begeistern.”
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F: Was hat Katalin Karikó erfunden?
A: Katalin Karikó hat die Grundlagen für den Covid-19-Impfstoff gelegt. Sie hat innovative Forschung zur mRNA-Technologie betrieben, die später von Biontech und Moderna für die Impfstoffentwicklung genutzt wurde.
F: Welchen Nobelpreis hat Katalin Karikó erhalten?
A: Katalin Karikó erhielt den Nobelpreis 2023 für Medizin. Ihre Forschung zur mRNA-Technologie wurde als wegweisend für die Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 anerkannt.
F: Was war der Durchbruch für Katalin Karikó?
A: Katalin Karikós Durchbruch kam, als sie den Immunologen Drew Weissmann traf und sie gemeinsam an der Idee arbeiteten, per mRNA Informationen ins Immunsystem einzuschleusen. Am Ende entwickelten sie einen mRNA-Impfstoff, dessen Patent verkauft wurde.
F: Welche Auswirkungen hatte Katalin Karikós Forschung?
A: Katalin Karikós Forschung hatte enorme Auswirkungen auf die Impfstoffentwicklung. Dank ihrer Grundlagen konnten Covid-19-Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Die Forschung auf ihren Grundlagen geht weiter und zielt darauf ab, auch Impfstoffe gegen andere Krankheiten wie Aids und Krebs zu entwickeln.
F: Wie wird Katalin Karikó international gefeiert?
A: Katalin Karikó wird weltweit als “Mutter der Impfung” gefeiert. Ihre Tochter, Susan Francia, ist stolz auf ihre Mutter und lobt ihre Ausdauer und Fähigkeit, Menschen für die Wissenschaft zu begeistern. Die Anerkennung für ihre Arbeit ist international sehr hoch.