Oberster Gerichtshof des Vereinigten Königreichs lehnt umstrittenen Plan der Regierung ab
Das höchste Gericht des Vereinigten Königreichs hat einen Plan der Regierung abgelehnt, Migranten nach Ruanda zu schicken. Der Oberste Gerichtshof bestätigte ein Urteil des Berufungsgerichts, das diesen Plan für rechtswidrig erklärt hatte. Premierminister Rishi Sunak erlitt damit einen schweren Rückschlag.
Rechtswidriges Vorgehen
Das Gremium am höchsten britischen Gericht stimmte einstimmig mit den Richtern des Berufungsgerichts überein und erklärte, dass die Politik mit den Verpflichtungen Großbritanniens aus internationalen Verträgen unvereinbar sei. Sie stellten fest, dass die Abschiebung der Antragsteller nach Ruanda sie einem echten Risiko einer Misshandlung aussetzen würde.
Rückschlag für die Regierung
Die Regierung behauptet, dass das Programm entscheidend sei, um die “illegale” Einwanderung auf kleinen Booten über den Ärmelkanal einzudämmen. Das Urteil macht das im April letzten Jahres mit Ruanda unterzeichnete Abkommen zunichte, wonach undokumentierte Migranten dort in Übergangszentren untergebracht werden sollten. Dies hinterlässt scheinbar die Einwanderungsagenda des britischen Staatschefs in Trümmern.
Kluft innerhalb der Tory-Partei
Das Urteil wird voraussichtlich zu einer Vertiefung der Kluft innerhalb der Tory-Partei zwischen rechten Abgeordneten, die mutigeres Vorgehen befürworten, und Gemäßigten führen. Premierminister Sunak gab an, dass die Regierung bereits an einem neuen Vertrag mit Ruanda arbeite, der im Lichte des heutigen Urteils abgeschlossen werden solle.
Die umstrittene Politik
Die Migrations- und Wirtschaftsentwicklungspartnerschaft sieht vor, jeden nach Ruanda zu schicken, der “gefährliche oder illegale Reisen” in das Vereinigte Königreich unternommen hat. Die Politik hat bereits zu rechtlichen Anfechtungen geführt und wird von Gegnern als grausam, kostspielig und schwer umzusetzen kritisiert.
Druck auf staatlich finanzierte Dienste
Die Regierung sagt, dass die reguläre und irreguläre Einwanderung drastisch reduziert werden muss, um den Druck auf staatlich finanzierte Dienste wie Gesundheitsversorgung und Unterbringung von Asylbewerbern zu verringern. Der Asylrückstand in Großbritannien liegt bei 122.585, während die Nettomigration im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 606.000 erreichte.
Politischer Widerstand
Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird voraussichtlich politische Diskussionen und Kontroversen auslösen. Verschiedene politische Parteien und Interessengruppen haben unterschiedliche Meinungen zu der umstrittenen Politik der Regierung geäußert, und die Debatte über die Einwanderungspolitik wird voraussichtlich weitergehen.