Situation in Haiti spitzt sich zu
In Haiti wird die Lage nach dem angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Ariel Henry immer chaotischer und gefährlicher. Lokale Medien berichten von drohenden Konfrontationen zwischen der Polizei und kriminellen Banden im Bezirk Delmas der Hauptstadt Port-au-Prince. Besonders brisant ist die Situation, da dieser Bezirk als Hauptstützpunkt von Jimmy Chérizier, auch bekannt als Barbecue, gilt, der ein Bündnis verschiedener Gangs anführt.
Rücktritt von Ministerpräsident Ariel Henry
Ministerpräsident Ariel Henry, der aufgrund der Kämpfe in seiner Heimat im US-amerikanischen Puerto Rico festgehalten wird, kündigte an, am Montag zurückzutreten, sobald der Übergangsrat einen Nachfolger für das Amt des Ministerpräsidenten benennt. Der noch nicht gebildete Präsidialrat soll die Rückkehr zur Normalität auf der Karibikinsel organisieren.
Angst und Unsicherheit in Port-au-Prince
In Port-au-Prince steigt die Furcht, nachdem es am Freitag an verschiedenen Orten zu Schießereien gekommen war. Einige Einwohner äußerten ihre Besorgnis über die anhaltende politische Krise. Die Bevölkerung sehnt sich nach Stabilität und einem geordneten Land. Händler berichten von einer unsicheren Arbeitsumgebung aufgrund der zunehmenden Gewalt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnt vor lebensbedrohlicher Unterernährung infolge der zusammengebrochenen Versorgung.
US-Außenminister äußert sich zur Lage
US-Außenminister Antony Blinken teilte mit, dass die meisten der neun Mitglieder des Übergangsrates bereits ernannt worden seien. Obwohl das Gremium bislang nicht vollständig besetzt ist und die Bildung des Präsidialrates Verzögerungen aufweist, betonte Blinken, dass der Prozess trotzdem voranschreitet. Er räumte ein, dass die Situation nie reibungslos und linear verläuft, aber versicherte, dass Fortschritte zu erkennen seien.