Verabschiedung von Bischof Bode: “Um Vergebung gebeten für Fehler und blinde Flecken”
Am Sonntag hat der Altbischof Franz-Josef Bode bei seinem Abschiedsgottesdienst im Osnabrücker Dom noch einmal um Vergebung gebeten. Er meinte damit “Fehler, Nachlässigkeiten, Unentschiedenheiten und blinde Flecken, die Menschen geschadet und verletzt haben”. Insbesondere in Bezug auf sexualisierte Gewalt habe er “leider mehr den Tätern als den Betroffenen zugewandt”.
Bode war über 27 Jahre lang Bischof von Osnabrück und ist damit zuletzt Deutschlands dienstältester Ortsbischof gewesen. Ende März, fast drei Jahre vor der Altersgrenze, hatte der Papst den Rücktritt des 72-Jährigen angenommen. Grund dafür war der im Herbst vorgestellte Zwischenbericht einer von ihm beauftragten Studie zum Umgang mit sexualisierter Gewalt, der im Bistum zu einer Vertrauenskrise geführt hatte.
In einer seiner außergewöhnlich langen Predigten sagte Bode, er habe “versucht, den Gezeiten des Glaubens, Hoffens und Liebens zu entsprechen, die Menschen durchleben.” Er hoffe, an einem zukunftsfähigen Glauben mitgewirkt zu haben. In seiner Seelsorge als Bischof habe er “die Positivität des Christlichen, das unbedingte Ja Gottes zum Menschen gegen alle verneinenden Kräfte leben” wollen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nannte Bode einen “starken Bischof mit allen Schwächen”. Das gelte für seine Krankheit wie für sein – laut eigenen Worten – “Versagen” bei der Bekämpfung sexueller Gewalt in der Kirche. “Ich habe hohen Respekt davor, wie Bischof Bode mit dieser Schwäche umgegangen ist, offen und ehrlich, selbstkritisch und konsequent”, so Bätzing.
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister bezeichnete Bode als ehrlichen ökumenischen Freund. Mit ihm habe er eine gemeinsame Sprache finden können, um auch strittige Fragen anzusprechen.