WIEN – Die österreichische Polizei hat drei Jugendliche, darunter einen 14-Jährigen, festgenommen, weil sie angeblich einen Anschlag auf die Wiener Pride-Parade geplant haben, an der Hunderttausende Menschen teilnahmen, sagten Beamte am Sonntag.
Nach Angaben des Chefs des Inlandsgeheimdienstes (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, wurden die Männer im Alter von 14, 17 und 20 Jahren, die im Verdacht standen, Sympathisanten des Islamischen Staates (IS) zu sein, vor der Parade festgehalten.
Er sagte Reportern, dass es für diejenigen, die am Samstag an der Pride-Parade im Zentrum von Wien teilnahmen, „niemals eine Bedrohung“ gegeben habe.
„Sie sympathisierten im Internet mit dem Islamischen Staat und teilten extremistische Inhalte. In diesem Zusammenhang konzentrierten sich die Verdächtigen auf die Pride Parade als potenzielles Angriffsziel“, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums.
Bei Razzien in zwei Räumlichkeiten am Samstag entdeckten die Behörden Waffen und andere Beweise gegen die drei Österreicher mit bosnischen und tschetschenischen Wurzeln.
Einer von ihnen war der Polizei bereits zuvor bekannt. Sie hatten geplant, bei dem Angriff „Messer oder Fahrzeuge“ einzusetzen, sagte die Polizei gegenüber Reportern.
Rund 300.000 Menschen nahmen an der Parade für LGBTQ-Rechte teil.
Im November 2020 verübte ein verurteilter Sympathisant der Gruppe „Islamischer Staat“ in der Wiener Innenstadt eine Schießerei, bei der vier Menschen getötet und 23 weitere verletzt wurden, bevor die Polizei ihn erschoss.
Es war der erste tödliche dschihadistische Angriff des Alpenstaates.
Anfang des Jahres verurteilte ein Wiener Gericht zwei mutmaßliche Komplizen des Schützen zu lebenslanger Haft, zwei weitere erhielten Haftstrafen von 19 bzw. 20 Jahren.
