Der Rücktritt des Direktors der Pariser Schule aufgrund von Morddrohungen nach einem Streit um das Kopftuch einer Schülerin hat in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Am Lycée Maurice-Ravel in Paris kam es Ende Februar zu einer Auseinandersetzung, als der Schulleiter eine Schülerin bat, ihr Kopftuch abzulegen. Die Schülerin ignorierte die Anweisung, was zu einem Konflikt führte. Dies resultierte in Morddrohungen gegen den Schulleiter im Internet.
Der Direktor entschied sich aus Sicherheitsgründen dazu, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, obwohl er sich bereits kurz vor der Pensionierung befand. Die Pariser Schulbehörde bestätigte den Rücktritt und nannte die Ereignisse der letzten Wochen als Beweggrund. Frankreich, als laizistisches Land, verlangt eine strikte Trennung von Staat und Religion. Es gelten Gesetze, die das Tragen auffälliger religiöser Symbole wie dem Kopftuch in Schulen verbieten.
Die Schülerin, die den Schulleiter angezeigt hatte, wurde von Premierminister Gabriel Attal bezichtigt, Verleumdung begangen zu haben. Ein 26-jähriger Mann, der keine Verbindung zur Schule hatte, wurde festgenommen, da er Morddrohungen gegen den Schulleiter aussprach. Die Unterstützung der Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sowie die Empörung von Oppositionsparteien bezeugen die Kontroverse um den Vorfall.
Die Pariser Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen aufgrund der Anzeige der Schülerin ein, da die Vorwürfe nicht ausreichend belegt waren. Trotzdem sorgen die Vorfälle für Diskussionen über Religionsfreiheit, Laizismus und Sicherheit an Schulen in Frankreich.