Oscar Pistorius beantragt vorzeitige Freilassung aus dem Gefängnis
Der südafrikanische Paralympics-Sieger Oscar Pistorius hat am Freitag einen Antrag auf vorzeitige Freilassung aus dem Gefängnis gestellt, rund ein Jahrzehnt nachdem er seine Freundin getötet hat. Dabei wird der ehemalige Sportler vor einem Bewährungsausschuss in einer Justizvollzugsanstalt außerhalb von Pretoria vorsprechen, wo er derzeit inhaftiert ist.
Zweite Chance auf Bewährung
Dies ist bereits Pistorius’ zweiter Anlauf, um eine Freilassung auf Bewährung zu erreichen. Sein erstes Angebot im März wurde abgelehnt, da er die erforderliche Mindesthaftdauer zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllte. Allerdings entschied das Verfassungsgericht letztem Monat, dass dieser Ablehnung ein Fehler zugrunde lag und ermöglichte somit eine neue Anhörung.
Hintergrund des Verbrechens
Pistorius tötete das Model Reeva Steenkamp im Jahr 2013, indem er viermal durch die Badezimmertür seines Hauses in Pretoria schoss. Obwohl er behauptete, er habe sie mit einem Einbrecher verwechselt, wurde er schließlich des Mordes für schuldig befunden und zu einer 13-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Reaktion der Familie des Opfers
Im Rahmen seiner Rehabilitierung traf Pistorius letztes Jahr die Eltern von Reeva Steenkamp. Dennoch lehnten Steenkamps Eltern im März eine vorzeitige Freilassung ab, da sie nicht an die Wahrhaftigkeit von Pistorius’ Version des Geschehens glaubten und keine Reue in ihm sahen.
Anhörung zur Bewährung
Bei der Anhörung zur Bewährung war die Mutter von Reeva Steenkamp nicht anwesend, sondern wurde von einem Familiensprecher und einem Anwalt vertreten. Sollte Pistorius eine vorzeitige Freilassung gewährt werden, würde diese mit gewissen Auflagen verbunden sein, wie beispielsweise regelmäßiger Überwachung und der Pflicht, sich an ein kommunales Strafvollzugszentrum zu melden.
Es bleibt abzuwarten, wie der Bewährungsausschuss in Pistorius’ Fall entscheiden wird und ob er tatsächlich vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird.