Nato-Expertin warnt vor russischen Provokationen
Bereits seit längerer Zeit prüft Russland die Nato-Bereitschaft – auch mit Manövern in Deutschland. Doch die Nato habe dafür ein wichtiges Werkzeug, sagt eine Expertin.
Militärexpertin Florence Gaub hat sich bei der Sendung von Markus Lanz mit Blick auf Russland besorgt über den Zustand der Nato geäußert. Das Land unter der Führung von Präsident Wladimir Putin stellt die Bereitschaft des Verteidigungsbündnisses regelmäßig auf die Probe.
Problematische Situation für die Nato
Problematisch sei nicht nur die fehlende Finanzierung der Bundeswehr. Die Frage sei auch, wann und welche Bündnispartner im Fall der Fälle eingreifen würden. Florence Gaub, als Forschungsdirektorin an der Nato-Militärakademie in Rom tätig, macht darauf aufmerksam, dass die Bedrohung seitens Russlands auf der Münchener Sicherheitskonferenz ebenfalls als sehr dominant hervorgetreten sei.
Die Expertin betonte, dass es für Deutschland, die Nato und alle Europäer sowie ein Stück weit auch für die Nordamerikaner wichtig sei, die Bedrohung Russlands wahrzunehmen. „Auch für uns“, fügte sie hinzu.
Test durch russische „Rakete auf einen deutschen Acker“
Gaub erläuterte, dass Russland beispielsweise „eine Rakete auf einen deutschen Acker“ werfen könnte, um die Reaktion der anderen Alliierten zu testen. In einem solchen Szenario könnten die Bündnismitglieder den Artikel fünf des Nato-Vertrags selbst interpretieren, um festzulegen, was als „Angriff“ gilt.
Die Expertin wies darauf hin, dass russische Jets regelmäßig und schon seit längerer Zeit kurzzeitig den deutschen Luftraum verletzten. Dies diene dazu, die Reaktionsgeschwindigkeit zu überprüfen.
