Russische Streitkräfte versuchten am Freitag, mit gepanzerten Fahrzeugen die Grenze zur nordöstlichen Region Charkiw in der Ukraine zu durchbrechen und bombardierten das Gebiet heftig, so berichtete Kiew. Dieses Vorgehen markierte eines der deutlichsten Anzeichen dafür, dass Moskau möglicherweise eine neue Front im Konflikt eröffnen möchte. Die Ukraine konnte den Panzerangriff abwehren, jedoch blieben Kämpfe in den Grenzgebieten der Region Charkiw weiterhin intensiv, weshalb zusätzliche Truppen von Kiew zur Verstärkung in das Gebiet entsandt wurden. Das Verteidigungsministerium bestätigte den Vorfall und teilte mit, dass die Angriffe bisher erfolgreich abgewehrt werden konnten, während die Auseinandersetzungen andauern.
Trotz des Fokus von Russlands Offensive auf die Region Donezk, wurde in der Nähe der Region Charkiw eine verstärkte Truppenpräsenz seitens Kiew beobachtet. Diese Umgruppierung könnte darauf hindeuten, dass ein drohender Angriff geplant ist, der darauf abzielt, die Erschöpfung der ukrainischen Verteidigungskräfte zu nutzen und diese zu binden. Infolge des verstärkten Beschusses durch russische Truppen wurden Evakuierungsmaßnahmen für Zivilisten in der Stadt Wowtschansk und den umliegenden Gebieten in der Region Charkiw eingeleitet. Tamaz Gambarashvili, Leiter der Militärverwaltung von Wowtschansk, erklärte, dass die Mehrheit der Bewohner mit eigenen Fahrzeugen fliehe, wobei jedoch auch Transportmittel bereitgestellt werden für jene, die nicht über eigene Fortbewegungsmöglichkeiten verfügen.
