Schweden tritt offiziell der Nato bei
Schweden hat formell dem westlichen Verteidigungsbündnis der Nato beigetreten. Nachdem Ministerpräsident Ulf Kristersson die erforderlichen Dokumente im US-Außenministerium in Washington, DC, hinterlegt hat, ist der lang ersehnte Beitritt nun vollzogen worden. Fast zwei Jahre lang blockierten die Türkei und Ungarn das schwedische Beitrittsgesuch.
Historischer Schritt für Schweden
Kristersson bezeichnete den Beitritt als einen „Sieg der Freiheit“. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte in Brüssel, dass dies ein „historischer Tag“ sei, der das Bündnis stärker mache. Schweden, das über leistungsstarke Streitkräfte und eine erstklassige Verteidigungsindustrie verfügt, genießt nun den Schutz gemäß Artikel 5, was als ultimative Garantie für die Freiheit und Sicherheit der Alliierten betrachtet wird. US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete den Beitritt in den USA als ein „strategisches Debakel“ für Russland.
Russlands Reaktion und Gegenmaßnahmen
Russland kündigte Gegenmaßnahmen an, insbesondere für den Fall, dass Truppen und Waffen der Militärallianz in Schweden stationiert werden. Am Nato-Hauptquartier in Brüssel soll in einem symbolischen Akt die Flagge Schwedens gehisst werden, während Russland mit Drohungen reagierte, diese jedoch nicht näher konkretisierte.
Einwände von Türkei und Ungarn
Insbesondere die Türkei erhob Einwände gegen den Beitritt Schwedens aufgrund einer als zu nachlässig empfundenen Einwanderungspolitik und dem Schutz von Mitgliedern der PKK. Ungarn wiederum reagierte empfindlich auf schwedische Kritik an Einschränkungen der Rechtsstaatlichkeit im Land.
Wartezeit im Vergleich zu Finnland
Im Vergleich zu Finnland musste Schweden deutlich länger auf den Beitritt warten. Finnland wurde bereits im vergangenen Jahr in das Bündnis aufgenommen. Dies geschah auch aufgrund antiislamischer Aktionen mit Koranverbrennungen in Schweden.
Schweden hat somit offiziell seinen Beitritt zur Nato verkündet, was nicht nur die Sicherheit des Landes, sondern auch das Bündnis als Ganzes stärken wird.