Schwertwale, auch als Orcas oder Killerwale bekannt, haben Berichten zufolge erneut eine Segelyacht in der Nähe von Gibraltar versenkt. Seit 2020 häufen sich Vorfälle dieser Art von Schwertwalen in der Straße von Gibraltar und vor der Iberischen Küste. Am vergangenen Sonntag bemerkten die zwei Besatzungsmitglieder der 15-Meter-Yacht "Alborán Cognac" etwa 26 Kilometer vor Kap Spartel in Marokko dumpfe Schläge gegen den Rumpf. Dadurch wurde das Ruderblatt beschädigt, und Wasser drang in das Boot ein, woraufhin ein Notruf abgesetzt wurde.
Ein Hubschrauber startete von Spanien aus, und der in der Nähe befindliche Tanker "MT Lascaux" wurde gebeten, den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen. Etwa eine Stunde nach dem Notruf wurden die Besatzungsmitglieder sicher auf dem Tanker aufgenommen. Leider konnte die gesunkene Yacht nicht geborgen werden. Dies war bereits der siebte Vorfall dieser Art seit 2020, bei dem Schwertwale Schiffe attackierten.
Experten, die das Verhalten der intelligenten Tiere untersuchen, vermuten, dass die Orcas die Yacht absichtlich gerammt haben könnten. Die Gründe, warum die Orcas seit 2020 wiederholt Schiffe angreifen, sind bisher noch unbekannt. Es wurden über 200 solcher Fälle gemeldet, bei denen Schwertwale hauptsächlich Yachten, aber auch Fischerboote, in der Straße von Gibraltar und vor den Iberischen Küsten angriffen.
Forscher sprechen von "Interaktionen" anstelle von "Attacken", da die Motivation für dieses Verhalten der Schwertwale nicht eindeutig ist. Es wird vermutet, dass die Tiere möglicherweise nur spielen wollten. Möglicherweise reagieren sie aber auch auf negative Erfahrungen mit Schiffen oder konkurrieren um Nahrung. Es ist bekannt, dass die Schwertwale vor der Iberischen Küste und insbesondere in der Straße von Gibraltar aufgrund von Tourismus und Schiffsverkehr unter großem Stress stehen. Die Iberian Orca Arbeitsgruppe hat einen Verhaltenskodex für Bootsführer entwickelt, um die Sicherheit in den betroffenen Gewässern zu gewährleisten und die bedrohten Schwertwale zu schützen.
