Ältester römischer Schienen-Panzer weltweit ausgestellt
Ein spektakulärer Fund aus der Römerzeit ist ab sofort in einer Sonder-Ausstellung im Varusschlacht-Museum Bramsche-Kalkriese im Landkreis Osnabrück zu bewundern. Vor fünf Jahren haben Archäologen einen kompletten römischen Schienen-Panzer ausgegraben. Dieser besteht aus Metallschienen, die den Oberkörper eines Legionärs schützen sollten und ist das weltweit älteste und bisher einzige erhaltene Objekt seiner Art. Der Schienen-Panzer ist Teil der Ausstellung “Cold Case – Tod eines Legionärs”, die am Freitagabend eröffnet wurde und noch bis November im Museum zu sehen ist.
Neben dem Schienen-Panzer sind auch andere Fundstücke in der Ausstellung zu sehen, die einen Einblick in das Leben der römischen Legionäre geben. So wurde in der Nähe des Panzers auch eine Halsgeige gefunden, eine grausame Fessel, mit der die Handgelenke und der Hals von Gefangenen fixiert wurden. Weitere Fundstücke sind die Überreste eines Maultiers, eine mehr als drei Meter lange eiserne Maultierkette, ein Wurfspeer (Pilum) und eine Dolchscheide.
Die Sonderausstellung ist eine Möglichkeit, um die Geschichte der Varusschlacht von 9 nach Christus zu erleben, als ein germanischer Aufstand die römischen Truppen unter der Führung von Publius Quinctilius Varus vernichtete. Der römische Schienen-Panzer, der jahrhundertelang unter der Erde verborgen war, gibt außerdem einen Einblick in die militärische Ausrüstung der römischen Legionäre vor über 2.000 Jahren. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen europäischen Museen entstanden ist, ist ein Muss für alle Geschichtsinteressierten und bietet eine spannende Möglichkeit, sich in die römische Epoche zu versetzen.