Singapurischer Geschäftsmann als “politisch bedeutende Person” eingestuft
Erste Anwendung des Gesetzes zur ausländischen Einmischung
Singapur hat Chan Man Ping Philip, einen 59-jährigen Geschäftsmann, gemäß einem Gesetz zur ausländischen Einmischung als “politisch bedeutende Person” eingestuft. Dies ist das erste Mal, dass dieses Gesetz angewendet wird.
Hintergrund
Chan, ein singapurischer Staatsbürger, der in Hongkong geboren wurde, wird von ausländischen Akteuren beeinflusst und ist bereit, deren Interessen voranzutreiben, so das Innenministerium. Seine Aktivitäten zielen auf ein politisches Ziel in Singapur ab, was zur Anwendung von Gegenmaßnahmen gemäß dem Foreign Interference (Countermeasures) Act führt. Chan war bereits im Jahr 2019 wegen seiner Beteiligung an Diskussionen über die Proteste gegen die Regierung in Hongkong verwarnt worden.
Verbindungen zu Hongkong und China
Chan bleibt als Präsident der Hong Kong Singapore Business Association mit der von China regierten Stadt Hongkong verbunden. Zudem ist er Geschäftsführer von Wen Way Investments Pte Ltd in Singapur, der Immobilieninvestitionssparte der Amer International Group mit Hauptsitz in Shenzhen. Im März letzten Jahres nahm er an der jährlichen Sitzung der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes in Peking teil.
Transparenzanforderungen
Als “politisch bedeutende Person” muss Chan jährlich politische Spenden von 10.000 S$ oder mehr, ausländische Zugehörigkeiten und Migrationsvorteile offenlegen. Diese Transparenzanforderungen sollen dazu beitragen, jegliche ausländische Einmischung mit politischem Ziel in Singapur zu erkennen und zu verhindern.
Schlussfolgerung
Die genaue Natur der ausländischen Interessen, die Chan vertritt, wurde nicht offengelegt. Trotzdem markiert die Entscheidung der singapurischen Regierung, Chan als “politisch bedeutende Person” einzustufen, eine ungewöhnliche und bedeutende Anwendung des Gesetzes zur ausländischen Einmischung in dem Land.