Harpyie im Vogelpark Walsrode: Der stärkste Greifvogel der Welt hat eine neue Heimat gefunden
Im Vogelpark Walsrode gibt es seit Donnerstag einen besonderen Neuzugang zu bestaunen: Die Harpyie – der stärkste Greifvogel der Welt – ist in ihre neue Voliere im Heidekreis eingezogen. Der imposante Vogel ist bekannt für seine beeindruckende Größe und seine kräftigen Fänge. In ihrer Heimat – den tropischen Wäldern Mittel- und Südamerikas – jagt die Harpyie Affen und Faultiere und durchbohrt ihre Beute mit ihren zehn Zentimeter langen Krallen und ungeheurer Kraft. Auch für Menschen sind die mächtigen Vögel gefährlich. Daher müssen Tierpfleger und Harpyie normalerweise getrennt voneinander agieren.
Der Vogelpark Walsrode hat sich seit mehr als drei Jahren auf den Import der Harpyie vorbereitet und musste sich dabei mit dem tier- und artenschutzrechtlichen Gewirr auseinandersetzen. Vor allem die Vorgaben in Sachen Tierseuchenverschärfung waren dabei zu beachten. Die Harpyie wurde vom Zoo in Dallas zur Verfügung gestellt und erreichte nach einem aufwendigen bürokratischen Prozess schließlich den Heidekreis. Andreas Frei, der zoologische Leiter des Vogelparks, sieht in Tierparks ein wichtiges Mittel zum Arterhalt der bedrohten Vögel.
Besondere Sicherheitsvorkehrungen wurden für die neue Bewohnerin des Weltvogelparks getroffen, da die Gewichtsklasse des Vogels und ihre Krallen besondere Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Die Harpyie soll nicht allein bleiben und gerne auch zur Zucht genutzt werden. Da es in europäischen Zoos nur eine Handvoll Harpyien gibt, bleibt abzuwarten, wann und woher ein weiteres Weibchen zur Zucht kommen kann. Der Vogelpark Walsrode ist auf weitere erwünschte gezüchtete Tiere angewiesen.
Tierparks sind insbesondere wichtig für den Arterhalt der Vögel wegen der Rodung des Regenwaldes und der Bedrohung durch illegale Jagd und Wilderei, so Frei. Durch die neue Harpyie wird in Walsrode auf die Bedrohung der Harpyie und anderer bedrohter Vogelarten aufmerksam gemacht. Der Vogelpark Walsrode ist ein großer Tierpark, in dem auf 24 Hektar Fläche Hunderte Arten zu besichtigen sind.