##Massenproteste gegen mutmaßlichen Wahlbetrug in Belgrad
Tausende Demonstranten versammelten sich am Samstag in Belgrad zur größten einer Reihe von Kundgebungen gegen mutmaßlichen Wahlbetrug. Es handelte sich bereits um die 13. Demonstration in Folge seit den Parlaments- und Kommunalwahlen vom 17. Dezember, bei denen die Partei des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić nach eigenen Angaben einen souveränen Sieg errungen hatte.
###Oppositionsgruppen bestreiten die Ergebnisse
Oppositionsgruppen bestritten jedoch die Ergebnisse und behaupteten, dass es zahlreiche Unregelmäßigkeiten gegeben habe, darunter das illegale Abgeben von Stimmen ethnisch serbischer Wähler aus dem benachbarten Bosnien in der Hauptstadt. Auch internationale Beobachter berichteten von Unregelmäßigkeiten, während mehrere westliche Nationen ihre Besorgnis über den Wahlprozess äußerten.
###Forderungen der Demonstranten
Die Proteste am Samstag waren eine Fortsetzung der ersten 24-Stunden-Blockade von Straßen im Zentrum von Belgrad, hauptsächlich von Studenten der Borba-Bewegung, die die Annullierung der Ergebnisse und die Durchführung neuer Abstimmungen fordern. Die Organisatoren verlangen Erleichterungen seitens der Europäischen Union sowie die Einrichtung eines unabhängigen Untersuchungsausschusses für die mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten, die Festlegung fairer Bedingungen für die Wahlen und die Organisation neuer Wahlen in sechs Monaten.
###Symbolischer Ort des Protests
Der Ort am Terazije-Brunnen verbindet die Versammlung symbolisch mit der sogenannten “Plüschrevolution” vom März 1991 – einer der ersten großen Demonstrationen gegen den ehemaligen serbischen Machthaber Slobodan Milosevic. Tausende Studenten marschierten im Zentrum von Belgrad als Reaktion auf die gewaltsame Auflösung früherer Proteste, bei denen auch Panzer auf den Straßen stationiert waren.
##Proteste gipfeln in gewaltsamen Vorfällen
Die Proteste gipfelten am Sonntag, als Demonstranten versuchten, das Belgrader Rathaus mit Fahnenmasten und Steinen zu stürmen. Die Polizei drängte sie mit Pfefferspray zurück und nahm mehr als 30 von ihnen fest. Die Forderungen nach fairen Neuwahlen und die Beendigung von mutmaßlichem Wahlbetrug bleiben weiterhin im Mittelpunkt der Demonstranten in Belgrad.