Ostafrika hat in den vergangenen Jahren einen Anstieg an europäischen Touristen verzeichnet, insbesondere in Kenia, das am Indischen Ozean liegt. Obwohl das Land früher nur für Kenner interessant war, zog es im Jahr 2022 fast zwei Millionen Menschen an. Politische Unruhen hatten diese Entwicklung zeitweise beeinträchtigt. Bedauerlicherweise bedrohen jedoch starke Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen und Dammbrüche mehrere Regionen in Kenia, einschließlich des Maasai Mara Nationalreservats, in dem zahlreiche Touristen strandeten.
Im Zeitraum zwischen März und Mai jeden Jahres erlebt Ostafrika normalerweise die Regenzeit. Im Gegensatz zu Europa bringt diese Zeit in der Region heftige und regelmäßige Niederschläge. In den vergangenen Jahren litten jedoch sowohl Kenia als auch das benachbarte Somalia unter starken Dürren, die die Regenzeit beeinflussten. In diesem Jahr hat Kenia bereits in der “kleinen Regenzeit” mit Überschwemmungen zu kämpfen, die durch das Phänomen El Niño verstärkt wurden und Erdrutsche sowie Schlammlawinen verursachten.
Die aktuellen Überschwemmungen in Kenia haben zu erheblichen Schäden geführt, wobei die Zahl der Todesopfer auf 188 angestiegen ist, während 90 Personen vermisst werden. Zusätzlich sind Hunderte von Touristen in Zeltlagern und Hütten eingeschlossen, da viele Straßen unpassierbar sind. Die Regierung hat Evakuierungen für Bewohner in gefährdeten Gebieten in 33 Landkreisen angeordnet und Notunterkünfte mit Lebensmitteln und Wasser eingerichtet.
Das Auswärtige Amt in Deutschland hat seit dem 1. Mai eine Reisewarnung für Kenia herausgegeben. Es wird den Menschen geraten, bei schweren Regenfällen in ihren Unterkünften zu bleiben und lokale Behördenanweisungen zu befolgen. Touristen haben das Recht, bei naturkatastrophenbedingten Stornierungen von Pauschalreisen eine kostenlose Stornierung zu beantragen. Da weite Teile Kenias von den starken Regenfällen betroffen sind, könnten viele Reiseveranstalter eine Stornierung ermöglichen. Es wird dringend empfohlen, vor Reiseantritt zu überprüfen, ob die Reise wie geplant stattfinden kann.
