Bei der Verhandlung in New York im Rahmen des Schweigegeld-Prozesses gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump spielte ein heimlich aufgenommenes Telefonat eine entscheidende Rolle. Dieses Telefonat, das von Trumps früherem Anwalt Michael Cohen im Jahr 2016 erstellt worden war, beinhaltete Diskussionen über eine Schweigegeld-Vereinbarung mit dem ehemaligen „Playboy“-Model Karen McDougal. Während des Tonbands sprach Cohen mit Trump über die Gründung eines Unternehmens, um eine Situation zu bewältigen, in die der ehemalige Herausgeber des „National Enquirer“, David Pecker, verwickelt war.
In dem Mitschnitt des Gesprächs aus dem September 2016 fragte Trump, wie viel die Angelegenheit kosten würde und ob 150.000 Dollar angemessen seien. Es gab Überlegungen, wie die Summe bezahlt werden sollte, entweder bar oder per Scheck. Das Band wurde unterbrochen, bevor eine klare Entscheidung getroffen wurde. Während die Geschworenen aufmerksam zuhörten, wirkte Trump wütend und angespannt, als das Tonband vorgespielt wurde.
Karen McDougal behauptet, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben, was er jedoch leugnet. Die 150.000 Dollar, die sie schließlich erhielt, stammten vom „National Enquirer“, wodurch die Geschichte nicht veröffentlicht wurde. Die brisante Tonaufnahme belastete auch Trumps ehemaligen Anwalt und führte zur Verurteilung wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und Steuerbetrugs. Die Zahlungen an McDougal und die Pornodarstellerin Stormy Daniels standen bereits zuvor im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde Keith Davidson, der frühere Anwalt von Daniels und McDougal, als Zeuge aufgerufen. Er verhandelte damals die Schweigegeldzahlungen mit Cohen. Trumps Anwälte versuchten, die Vereinbarungen als eine Art Erpressung darzustellen, doch Davidson beteuerte, dass dies nicht der Fall sei. Es wurden auch Aufnahmen eines Gesprächs zwischen Cohen und Davidson vorgespielt, in dem Druck seitens Daniels deutlich wurde, um die Zahlungen abzusichern. Trumps Beteiligung und der Umgang mit den Schweigegeldzahlungen blieben weiterhin zentrale Themen der Verhandlung.