DEN HAAG – Mehr als 1.500 Menschen wurden am Samstag bei einem Protest der Klimagruppe Extinction Rebellion in Den Haag festgenommen, teilte die niederländische Polizei mit.
Aktivisten blockierten am Nachmittag einen Abschnitt einer Autobahn im Stadtzentrum, um gegen die niederländischen Subventionen für fossile Brennstoffe zu protestieren.
Die Polizei sagte, sie habe Wasserwerfer eingesetzt, um Aktivisten auseinanderzutreiben, die eine Hauptstraße in der Stadt blockierten, und „insgesamt 1.579 Menschen verhaftet … 40 von ihnen werden strafrechtlich verfolgt“, unter anderem wegen Vandalismus.
Einer der Aktivisten habe bei seiner Festnahme einen Polizisten gebissen, teilte die Polizei mit.
Einige trugen Badeanzüge oder Regenschirme, als sie aus Protest mit Transparenten und Schildern auf der Autobahn A12 saßen.
Unter den Demonstranten befanden sich mehrere niederländische Prominente, darunter die Schauspielerin Carice van Houten, die vor allem für ihre Rolle als Melisandre in der erfolgreichen TV-Serie „Game of Thrones“ bekannt ist.
Die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, dass sie festgenommen, aber später nach Hause zurückkehren durfte.
Es wurde nicht angegeben, ob sie zu denjenigen gehörte, die strafrechtlich verfolgt werden.
Der Protest ist der siebte, den Extinction Rebellion in dieser Gegend von Den Haag organisiert hat, laut ANP ist es jedoch die bisher höchste Zahl an Festnahmen.
- Störender Protest -
Die Umweltkampagnengruppe, kurz XR, ist für ihre disruptiven und schlagzeilenträchtigen Stunts bekannt geworden, die zu ihrem Markenzeichen geworden sind.
In den letzten Jahren hat die Gruppe große Störungen verursacht und Straßen, Flughäfen und andere öffentliche Verkehrsnetze mit direkten Protestaktionen gegen den Klimawandel heimgesucht.
Doch im Januar forderte sie einen vorübergehenden Stopp ihrer aufsehenerregenden Aktionen und versprach stattdessen, eine große Zahl gegen die ihrer Ansicht nach staatliche Untätigkeit gegen die globale Erwärmung zu mobilisieren.
Im April fand in London eine viertägige Aktion statt, bei der unter anderem Tausende zu Kundgebungen vor dem britischen Parlament mobilisiert wurden.
In den letzten Monaten kam es auch an Flughäfen in ganz Europa zu Kundgebungen, unter anderem bei Protesten am Flughafen Eindhoven in den Niederlanden im März.
Diese Woche demonstrierte sie gemeinsam mit anderen Gruppen gegen Europas größte Privatjet-Verkaufsmesse in Genf.
Einige Aktivisten ketteten sich an die ausgestellten Flugzeuge und der Flugverkehr am Flughafen wurde durch Menschen auf dem Rollfeld kurzzeitig unterbrochen.
