Am 10. Mai griffen russische Streitkräfte neun Siedlungen entlang der Grenze zum Gebiet Sumy in der Ukraine an, was zum Tod eines Zivilisten und zur Verletzung von zwei weiteren führte, wie von der regionalen Militärverwaltung berichtet. Ein tragischer Vorfall ereignete sich in der Gemeinde Esman, wo eine 64-jährige Frau durch den Artilleriebeschuss getötet wurde, während ihre 17-jährige Enkelin verletzt wurde. Ein weiterer Bewohner des Dorfes Seredyna-Buda wurde ebenfalls durch den Artilleriebeschuss verletzt.
Darüber hinaus gaben Beamte bekannt, dass russische Streitkräfte beabsichtigen, die ukrainische Grenzstadt Wowtschansk zu zerstören. Laut einem ukrainischen Beamten haben die anhaltenden Angriffe zu schweren Schäden in der Stadt geführt. In einer separaten Entwicklung vermeldete der Gouverneur der von Russland kontrollierten Region Luhansk, dass beim ukrainischen Angriff auf ein Öldepot drei Menschen ihr Leben verloren. Weiterhin wurde ein Großbrand im Öllager gemeldet, wobei Vermutungen über den Einsatz von taktischen Raketensystemen aufgestellt wurden.
Des Weiteren meldete Russland Drohnenangriffe auf die Oblaste Belgorod und Kursk durch die Ukraine. Laut russischen Behörden haben diese Angriffe landwirtschaftliche Gebäude und Geräte beschädigt. Infolgedessen kam es zu Luftabwehrmaßnahmen der russischen Streitkräfte, die mehrere Drohnen und Luftbomben abschossen. Gouverneure der betroffenen Regionen berichteten über die Beschädigung von Gebäuden und Geräten durch die Angriffe.
Zusätzlich betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die anhaltenden heftigen Kämpfe entlang der gesamten Front und kündigte eine starke Antwort der Ukraine auf die russische Offensive an. Die US-Regierung äußerte Besorgnis über den neuen russischen Großangriff nahe der Stadt Charkiw und nannte die aktuellen Entwicklungen “sicherlich besorgniserregend”. Präsident Selenskyj betonte die Notwendigkeit rechtzeitiger Hilfslieferungen aus dem Ausland für die Verteidigung gegen die russische Offensive.