
Die anhaltenden Überschwemmungen in russischen Regionen aufgrund von Schneeschmelze und starken Regenfällen haben zu einer alarmierenden Situation geführt. In den Gebieten Tjumen und Kurgan droht jetzt die Verseuchung von Flüssen mit Uran. Die Flut hat bereits zu massiven Überschwemmungen geführt, wobei Tausende von Häusern betroffen und Bewohner evakuiert wurden. Die Wasserstände in einigen Flüssen erreichten Rekordhöhen, was als “Jahrhundertflut mit apokalyptischen Ausmaßen” beschrieben wurde.
Der Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow informierte Präsident Wladimir Putin über die ernste Lage, insbesondere im Gebiet Kurgan, wo historisch hohe Pegelstände erwartet werden. Trotz Appellen zur Evakuierung gab es sogar Proteste gegen lokale Behörden aufgrund von Unzufriedenheit über deren Handlungen. Besonders besorgniserregend ist die potenzielle Flutung einer Uranmine in der Region, die von Umweltaktivisten und Wissenschaftlern kritisiert wird.
Die Uranmine Dobrowolnoje im Bezirk Swerinogolowskoje könnte Gefahren mit sich bringen, da die Fluten radioaktive Stoffe freisetzen und in den Tobol-Fluss gelangen könnten, der Hunderttausende von Menschen entlang seines Verlaufs betrifft. Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die mit der Aufnahme von Uran durch Trinkwasser verbunden sind. Laut Foodwatch kann Uran Nieren, Blut und Knochen schwer schädigen und sogar zu Nierenkrebs führen.
Der staatlichen Atomenergiebehörde Rosatom zufolge sind die Bedenken hinsichtlich potenzieller Umweltauswirkungen des Uranabbaus in Dobrowolskoje unbegründet, da die Lagerstätte angeblich durch natürliche Barrieren vom Fluss Tobol isoliert ist. Trotzdem bleibt die Situation besorgniserregend, da Umweltschützer und Experten vor den möglichen Folgen der Flutung der Uranmine warnen. Ein genaues Monitoring und angemessene Maßnahmen sind erforderlich, um eine potenzielle radioaktive Verseuchung der Flüsse und damit verbundene Gesundheitsrisiken zu verhindern.