Vatertag oder nicht – warum wird der Muttertag in Frage gestellt?
Während jedes Jahr der Vatertag gefeiert wird und kaum jemand daran zweifelt, wird der Muttertag zunehmend in Frage gestellt. Manche Frauen beklagen, dass der Muttertag nicht mehr zeitgemäß und mit überholten Rollenklischees behaftet sei. Sie empfinden es als nicht mehr zeitgemäß, dass ihnen an einem bestimmten Tag im Jahr gehuldigt und gedankt wird.
Im Gegensatz dazu scheint es für Männer und den Vatertag keine solchen Vorbehalte zu geben. Der Vatertag scheint eine Art gesellschaftlich akzeptiertes Ritual zu sein, dessen Bedeutung niemand in Frage stellt. Aber warum ist das so?
Eine mögliche Antwort könnte sein, dass sich traditionelle Rollenbilder immer noch hartnäckig in unserer Gesellschaft halten. Frauen werden gerne als Pflegerinnen und Betreuerinnen gesehen, die sich um Familie und Haushalt kümmern sollen. Männer hingegen sollen stark und unabhängig auftreten und ihre Karriere vorantreiben. Dieses Bild wurde über Jahrzehnte von der Gesellschaft geprägt und scheint auch heute noch in vielen Köpfen fest verankert zu sein.
Doch sollten wir uns nicht fragen, ob eine solche Aufteilung noch zeitgemäß ist? Ist es nicht längst an der Zeit, dass beide Geschlechter gleichermaßen anerkannt werden und für ihren Beitrag zur Familie und zur Gesellschaft gewürdigt werden?
Es gibt mittlerweile bestrebungen, den Mutter- und Vatertag abzuschaffen oder in einen gemeinsamen “Elterntag” zu überführen. Eine Idee, die sicherlich kontrovers diskutiert werden würde. Doch egal welche Entscheidung getroffen wird, es ist an der Zeit, dass wir uns von überholten Rollenbildern verabschieden und alle Eltern gleichermaßen wertschätzen.