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„Verlorene Diamanten“: Seltene russische Bücher aus europäischen Bibliotheken gestohlen

Der Diebstahl von seltenen russischen Klassikern in Osteuropa

Eine Flut von Diebstählen seltener russischer Klassiker im Wert von mehreren Millionen Euro aus Bibliotheken in ganz Osteuropa hat eine Spur hinterlassen, die bis zu Auktionen in Russland führt. In Polen und den baltischen Staaten wurden in den letzten zwei Jahren Regale russischer Literatur des 19. Jahrhunderts durchsucht und Originale durch Fälschungen ersetzt. Die gestohlenen Werke haben ihren Weg nach Russland gefunden und wurden zumindest teilweise bei Auktionen in Moskau versteigert.

Die Diebstähle in Polen und den baltischen Ländern

Die Bibliothek der Universität Warschau erfuhr erst letzten Monat von den Diebstählen, darunter Erstausgaben von Werken von Alexander Puschkin und Nikolai Gogol. Ein mit der Sache vertrauter Universitätsmitarbeiter schätzte den Wert der gestohlenen Bücher auf „rund eine Million Euro“. Auch Bibliotheken in den drei baltischen Ländern wurden Opfer von Dieben, wobei jeweils russische Literatur ins Visier genommen wurde.

Industrieller Maßstab des Diebstahls

Der Diebstahl in Warschau war kein Einzelfall. Auch andere Bibliotheken in den baltischen Ländern wurden getroffen. Die Universität Warschau hat bisher 79 Bücher als vermisst identifiziert und verzeichnete damit von allen vier Ländern die größten Verluste. Ein Mitarbeiter der Warschauer Universitätsbibliothek, der namentlich nicht genannt werden wollte, bezeichnete die Diebstähle als „agierten im industriellen Maßstab“.

Fälschungen und Auktionen in Russland

Die gefälschten Bücher, die die Diebe zurückgelassen haben, reichen laut AFP von schlampigen Nachahmungen bis hin zu sorgfältigen Fälschungen, bei denen nur die falsche Farbe der Stempelfarbe oder die Größe des Etiketts die Fälschung erkennen ließen. Während diese Bücher als noch in der Sammlung gezählt wurden, wurden die Originale in Moskau verkauft. Quellen, die den Ermittlungen der Warschauer Bibliothek nahestehen, haben AFP-Screenshots von Auktionen des russischen Auktionshauses Litfond gezeigt, bei denen Bücher mit Briefmarken und Katalognummern der Universität Warschau versehen waren.

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Russische Verbindung zu den Diebstählen

Für Hieronim Grala, ein ehemaliger Diplomat, Experten für Russlandpolitik und Professor an der Universität Warschau, gibt es eine klare russische Verbindung zwischen den Diebstählen in Polen und den baltischen Ländern. Er betonte, dass die Diebe sich gezielt auf Länder konzentrierten, denen die Russen vorwerfen, die russische Sprache und russische Kultur zu bekämpfen. Die gestohlenen Bücher haben nicht nur einen hohen finanziellen Wert, sondern sind auch ein Teil des kulturellen Erbes, das während vieler historischer Ereignisse erhalten geblieben ist.

Schlusswort

Es ist einerseits bedauerlich, dass solch wertvolles kulturelles Erbe gestohlen und verloren gegangen ist, aber andererseits ist es hoffnungsvoll, dass die Ermittlungen der betroffenen Bibliotheken und Einrichtungen weiterhin laufen und die gestohlenen Bücher möglicherweise wieder zurückgeführt werden können.

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