Vietnamischer Ex-Gesundheitsminister zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt
Ein Gericht in Vietnam hat den ehemaligen Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long wegen Annahme von Bestechungsgeldern im Zusammenhang mit einem Coronavirus-Testkit-Skandal zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, wie staatliche Medien berichteten.
Bestechung im Zusammenhang mit Coronavirus-Testkit-Skandal
Long wurde beschuldigt, Bestechungsgelder in Höhe von 2,25 Millionen US-Dollar im Rahmen des Skandals angenommen zu haben. Dabei wurde einem lokalen Unternehmen vorgeworfen, mit Beamten zusammengearbeitet zu haben, um eine staatlich finanzierte Forschungseinheit mit der Produktion zu beauftragen und dabei die Preise für Coronavirus-Testkits überbewertet zu haben, so berichtete die Zeitung Phap Luat Online.
Urteil und Reaktion
Der ehemalige Gesundheitsminister Long wurde im Prozess zitiert: “Ich habe mich geirrt, es tut mir leid.” Er konnte von Reuters Anwälte nicht sofort für eine Stellungnahme erreicht werden.
Ein Teil der Antikorruptionskampagne
Das Urteil gegen Nguyen Thanh Long fällt in eine Zeit, in der Vietnam seine jahrelange Antikorruptionskampagne intensiviert hat. Hunderte hochrangige Beamte wurden bereits wegen Korruption ermittelt und viele zum Rücktritt gezwungen. Zu den anderen hochrangigen Persönlichkeiten, die aus dem Amt vertrieben wurden, gehörten der frühere Präsident und Ministerpräsident Nguyen Xuan Phuc sowie zwei stellvertretende Ministerpräsidenten.
Vietnam setzt somit ein starkes Signal im Kampf gegen Korruption und zeigt, dass auch ehemalige Regierungsmitglieder für illegale Machenschaften zur Rechenschaft gezogen werden.