Russland verstärkt Desinformationskampagnen im Nahen Osten
Eine aktuelle Studie der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zeigt, dass russische Desinformation im Nahen Osten zunehmend an Einfluss gewinnt. Russland strebt danach, die Region zu dominieren, um seine militärischen, wirtschaftlichen und politischen Interessen gegenüber Europa durchzusetzen.
Strategie der Desinformation
Die Studie zeigt, dass Russland verschiedene Maßnahmen ergreift, um Soziale Schwachstellen im Zielland zu identifizieren und gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen. Ziel ist es, das betroffene Land zu schwächen. Zu den Methoden gehören die Verbreitung von Propaganda über gefälschte und echte Social-Media-Profile.
Verbreitung von Desinformation im Nahen Osten
In arabischsprachigen Staaten nutzt Russland vor allem Social-Media-Accounts von Russia Today (RT) und Sputnik, um Desinformation zu verbreiten. So wird beispielsweise die Erzählung verbreitet, dass die USA und die NATO für den Krieg in der Ukraine verantwortlich seien und der Westen die Welternährungskrise verschärfe. Russland positioniert sich dabei als alternativer Bündnispartner zu den USA und gewinnt dadurch zunehmend Unterstützung im arabischsprachigen Raum.
Kriegspropaganda in Israel
In Israel setzt Russland raffiniertere Social-Media-Tools ein, wie gesponserte Facebook-Kampagnen, Online-Spiele und die Erstellung von Fake-News-Artikeln. Diese Maßnahmen sollen den innerisraelischen Konflikt über die Justizreform weiter anheizen.
Bekämpfung von russischer Desinformation
Die Studie empfiehlt, lokale Organisationen zur Bekämpfung von Desinformation aufzubauen und eine enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren zu etablieren. Es ist auch wichtig, das Vertrauen der Öffentlichkeit in lokale Medien zu stärken, die Bevölkerung umfassend zu sensibilisieren und ihre digitalen Kompetenzen zu verbessern.
Die Studie basiert auf wissenschaftlichen Studien, Berichten von Think-Tanks und militärischen Nachrichtendiensten, Zeitungsartikeln sowie Experten-Interviews und konzentriert sich auf die Zeit nach dem Überfall am 24. Februar 2022. (KNA)