Afghanistan: Kein Vergessen der aktuellen Lage
Verstrickungen mit der Taliban
Viele aktuelle Hiobsbotschaften aus Afghanistan erinnern an die erste Schreckensherrschaft der Taliban von 1996 bis 2001. Damals löste die Zerstörung von Kulturschätzen wie die Buddhastatuen von Bamiyan und vor allem die brutale Unterdrückung der Frauen weltweit aus. Seit ihrer Machtübernahme 2021 drängt das radikalislamische Regime Mädchen und Frauen mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben. Die Nachricht, dass die Taliban Frauen wieder wegen Ehebruchs steinigen wollen, schockiert die Öffentlichkeit erneut.
Politisches Versagen und die Wiederkehr des Terrors
Der kürzlich veröffentlichte Zwischenbericht einer Enquetekommission bezeichnet den Afghanistaneinsatz als strategisch gescheitert. Trotzdem bleibt fraglich, ob die politische Elite daraus lernen wird. Deutschland und die Welt dürfen nicht ignorieren, dass von Afghanistan erneut Terrorgefahr ausgeht. Es besteht eine ernsthafte Bedrohung durch den globalen Dschihadismus, wie jüngste Ereignisse zeigen.
Lehren aus der Geschichte
Das Versagen bei der Intervention in Afghanistan hat den Wiederaufstieg der Taliban begünstigt. Es wird deutlich, dass eine bessere Strategie hätte entwickelt werden müssen, um die Situation im Land zu verbessern. Ein eigenständiges Konzept, klare Ziele und regelmäßige Evaluierungen wären erforderlich gewesen. Die moralische Verantwortung Deutschlands und anderer Länder für Afghanistan kann nicht einfach abgewälzt werden.
Konsequenzen und Ausblick
Erkenntnisse aus dem Enquetebericht
Der Zwischenbericht der Enquete-Kommission zu Afghanistan zeigt eine deprimierend lange Liste von Fehlern auf. Diese Fehler müssen als Anlass genommen werden, um die Arbeit von Regierung und Parlament bei Auslandseinsätzen zu verbessern. Mehr Wissen, Weitsicht und eine klare Kommunikation sind in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik von entscheidender Bedeutung.
Intelligente Wege finden
Es ist unumgänglich, Afghanistan nicht zu vergessen. Intelligente Strategien müssen entwickelt werden, um die Not und den Hunger von Millionen Menschen zu lindern, ohne die Taliban diplomatisch anzuerkennen. Ein Balanceakt zwischen humanitärer Hilfe und der Sicherstellung internationaler Sicherheitsinteressen ist unausweichlich. Wegschauen darf keine Option sein.