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Zehn Jahre nach der Annexion: „Die Krim ist ein Gefängnis“

Verlorene Hoffnung: Gefangene auf der Krim

Zehn Jahre sind vergangen seit der Annexion der Krim durch Russland. In dieser Zeit hat Russland die Halbinsel massiv aufgerüstet und es wurden Zivilisten aus anderen besetzten Gebieten dorthin verschleppt. Die Gefangenen werden unter fragwürdigen Haftbedingungen festgehalten, und ihre Angehörigen haben kaum Informationen über ihren Verbleib.

Faride Abdurachmanowa, eine 27-jährige Frau, berichtet von dem Tag vor zwei Jahren, an dem ihr Ehemann von bewaffneten Männern aus dem Haus geholt wurde. Er wurde beschuldigt, Mitglied in einem krimtatarischen Bataillon gewesen zu sein. Die muslimische Minderheit, der die Familie angehört, steht besonders im Visier der russischen Behörden.

Eine undurchsichtige Situation

Die Entführten werden häufig auf die Krim gebracht, wo die Spuren verloren gehen. Simferopol, die Hauptstadt der Krim, ist zu einem Ort geworden, an dem entführte Zivilisten aus anderen Regionen inhaftiert werden. Es ist schwer, genaue Zahlen zu den Verschleppten zu ermitteln, aber es wird geschätzt, dass es sich um Hunderte von Menschen handelt.

Die Inhaftierten verschwinden im russischen Gefängnissystem und werden von der Außenwelt abgeschnitten. Selbst wenn Angehörige, Anwälte oder internationale Organisationen Nachforschungen anstellen, verweigern die russischen Behörden oft jegliche Auskunft über die Gefangenen. Sie existieren formell nicht – ein beängstigender Aspekt der Situation.

Fehlende Regelungen und Hoffnungslosigkeit

Im Laufe des russischen Angriffskrieges wurden in den besetzten Gebieten der Ukraine zahlreiche neue Haftanstalten errichtet. Für die festgehaltenen Zivilisten gibt es jedoch keine klaren Regelungen oder Mechanismen, die ihre Freilassung gewährleisten. Die Genfer Konvention hat keine Bestimmungen für die Inhaftierung von Zivilisten in solchen Konfliktsituationen vorgesehen.

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Menschenrechtlerinnen wie Olha Skrypnyk suchen verzweifelt nach Wegen, um zumindest einen Mechanismus zu etablieren, der es ermöglicht, die entführten Zivilisten nach Hause zu bringen. Die Haftbedingungen und die Folter, denen die Gefangenen ausgesetzt sind, führen oft zu ihrem Tod – und ihre genauen Aufenthaltsorte bleiben unbekannt.

Ein Hoffnungsschimmer?

Faride Abdurachmanowas Ehemann wurde nach Russland verlegt, aber seine Familie weiß wenig über seinen Zustand. Für die Kinder versucht sie, stark zu bleiben und hofft darauf, dass er freigelassen wird. Die Situation der entführten Zivilisten auf der Krim bleibt jedoch weiterhin besorgniserregend und undurchsichtig.

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