In Dublin wird ein Zeltlager mit Hunderten von Asylsuchenden geräumt, das sich vor der Behörde, die Asylanträge prüft, befand. Berichten zufolge waren zuletzt über 200 Zelte in den Straßen rund um das International Protection Office aufgestellt. Die irischen Einsatzkräfte sind mit einem großen Polizeiaufgebot vor Ort, während Busse bereitstehen, um die Menschen in andere Unterkünfte zu bringen.
Die Räumung wurde vom irischen Regierungschef Simon Harris angekündigt, um einen sicheren Transport der Asylsuchenden aus den Zelten zu gewährleisten. Die Menschen sollen in Unterkünfte verlegt werden, die sanitäre Einrichtungen, Duschen, Gesundheitsdienste und Lebensmittel bereitstellen, jedoch bleibt der genaue Standort dieser Unterkünfte unklar.
Die Oppositionspolitikerin Ivana Bacik bezeichnete die Situation als “absolut skandalös”, da ein ehemaliges Krankenhausgelände leer stehe, während die Menschen in den Zelten ohne angemessene sanitäre Einrichtungen leben mussten. Die Regierung betont ihren intensiven Einsatz, um Unterkünfte sowohl für Asylsuchende als auch für Obdachlose bereitzustellen.
In den letzten Monaten seien deutlich mehr Asylsuchende ohne die erforderlichen Papiere in Irland angekommen, hauptsächlich über die offene Grenze zur britischen Provinz Nordirland. Die irische Regierung meldete einen Anstieg von fast 90 Prozent bei den Asylanträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Regierungschef Harris plant, irregulär eingereiste Migranten zurück ins Vereinigte Königreich zu schicken, was jedoch auf Ablehnung von Premierminister Rishi Sunak stößt, solange die EU nicht ihrerseits Migranten aus Großbritannien zurücknimmt.