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Zum Tod des syrischen Schriftstellers Khaled Khalifa

Erinnerung an den syrischen Schriftsteller Khaled Khalifa

Es gibt nur wenige Menschen in Syrien, an die sich das Regime nicht herantraut. Khaled Khalifa war einer von ihnen. In fast jedem seiner Bücher ist er mit dem Regime des Gewaltherrschers Baschar al Assad derart hart ins Gericht gegangen, dass seine Freunde und Weggefährten fassungslos darüber waren, dass er das Land noch immer nicht verlassen hatte. Beispielsweise als er 2006 das Buch "Lob des Hasses" veröffentlichte, das von der Verfolgung der syrischen Muslimbrüder in den Achtzigerjahren erzählt.

Khalifa hatte damals eigens einen kleinen Selbstverlag gegründet, um sechshundert Exemplare drucken zu lassen. Das Buch wurde, wie fast alle anderen seiner Bücher, in Syrien verboten. Er selbst durfte das Land eine Zeit lang nicht verlassen und wurde massiv bedroht. "Nach der Veröffentlichung war ich eine Woche lang betrunken", sagte er vor einigen Jahren bei einem Treffen in Beirut – offensichtlich nur halb im Scherz. Aber er hat es überlebt.

Er wusste auch, dass diese Art des Widerstands nicht jedermanns Sache ist. In seinen Romanen tritt die Angst immer wieder als bestimmendes Element des Lebens in der syrischen Diktatur hervor. Seine Figuren sind keine Helden. Sie sind opportunistisch, verloren, verzweifelt, einsam, sie finden ihre Nischen und flüchten in Tagträume von einer besseren Vergangenheit. Trotzdem bricht der Autor Khalifa nie den Stab über sie. In Diktaturen sei nicht alles tapfer, pflegte er zu sagen, und führte in den verzweigten Familiengeschichten seiner Romane eindrucksvoll vor, wie weit das Feld zwischen Unterwerfung und Widerstand sein kann.

Er reiste in die ganze Welt, kehrte aber immer nach Syrien zurück

Khaled Khalifa hätte dieses Feld räumen können. Nachdem sein Buch "Keine Messer in den Küchen dieser Stadt" in englischer Übersetzung gerade in dem Moment erschienen war, in dem Aleppo nach jahrelangem Kampf 2016 wieder in die Hände des Regimes fiel, war ihm die internationale Aufmerksamkeit sicher. Seine Romane wurden danach in alle möglichen Sprachen übersetzt, auch auf Deutsch sind drei von ihnen erschienen. Einladungen zu Literaturfestivals in aller Welt nahm er immer wieder an. Sein Pass war voller Visa von Ländern, nach denen sich zahlreiche seiner Landsleute in Syrien sehnen.

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Zurückgekehrt ist er immer wieder in seine Heimat und lebte, umringt von einer wachsenden Gruppe junger Literaten, denen er ein Vorbild war, unter dem fragilen Schutzschirm, den das weltweite Renommee über ihn spannte. "Draußen werden wir zu Holländern, Franzosen, Deutschen, aber das möchte ich nicht. Ich bin Syrer", sagte er einmal, "hier hat alles eine Bedeutung für mich."

Seine Romane in den Schaufenstern von Buchhandlungen in New York zu sehen, war ihm eine Freude. Noch größer wäre die Freude gewesen, hätte er die Bücher auch in syrischen Buchläden entdeckt. Das war ihm nicht mehr vergönnt. Khaled Khalifa ist im Alter von 59 Jahren in der Nacht zum 1. Oktober in Damaskus gestorben.

F: Welche Art von Büchern hat Khaled Khalifa geschrieben?

A: Khaled Khalifa hat Bücher geschrieben, in denen er sich kritisch mit dem Regime von Baschar al Assad auseinandersetzt. Ein Beispiel dafür ist das Buch "Lob des Hasses", das von der Verfolgung der syrischen Muslimbrüder in den Achtzigerjahren erzählt.

F: Wie hat das syrische Regime auf die Veröffentlichung der Bücher von Khaled Khalifa reagiert?

A: Das Regime hat die meisten Bücher von Khaled Khalifa in Syrien verboten. Er wurde massiv bedroht und durfte das Land zeitweise nicht verlassen.

F: Warum hat Khaled Khalifa trotz der Bedrohungen und Verbote seine Heimat Syrien nie verlassen?

A: Khaled Khalifa wollte seine Heimat nicht verlassen, da er betonte, dass alles in Syrien eine Bedeutung für ihn hat. Er sah sich als Syrer und blieb trotz der Gefahren in seinem Land.

F: Was war die Bedeutung von Khaled Khalifa als Schriftsteller für andere junge Literaten in Syrien?

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A: Khaled Khalifa war für viele junge Literaten in Syrien ein Vorbild. Er lebte unter dem Schutz des weltweiten Renommees, das er durch seine Bücher erlangte, und inspirierte damit eine wachsende Gruppe von Schriftstellern in Syrien.

F: Wie wurde Khaled Khalifa international bekannt?

A: Khaled Khalifa gewann internationale Aufmerksamkeit, als sein Buch "Keine Messer in den Küchen dieser Stadt" gerade in dem Moment veröffentlicht wurde, als Aleppo 2016 wieder in die Hände des Regimes fiel. Seine Romane wurden danach in viele Sprachen übersetzt und er wurde zu Literaturfestivals in aller Welt eingeladen.

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