Zweite amerikanische Bergsteigerin tot auf tibetischem Berggipfel erklärt
Eine zweite amerikanische Bergsteigerin, Gina Marie Rzucidlo, wurde auf einem abgelegenen Gipfel in Tibet für tot erklärt. Sie hatte gehofft, die erste amerikanische Frau zu werden, die alle 14 Gipfel der Welt bestiegen hat, die über 8.000 Meter hoch sind. Rzucidlo war zusammen mit ihrem nepalesischen Führer Tenjen Sherpa Lama unterwegs, als Lawinen den Berg erschütterten und sie verschütteten.
China hat seitdem alle Aktivitäten auf dem Shishapangma, dem Gipfel, auf dem Rzucidlo und Sherpa Lama verschüttet wurden, eingestellt. Die Such- und Rettungsaktionen wurden vorerst aufgrund der Wetterbedingungen gestoppt und sollen im Frühjahr wieder aufgenommen werden.
Rzucidlos Familie gab bekannt, dass die chinesischen Behörden offiziell ihren Tod erklärt haben. Die Anfrage nach einer Suchaktion per Hubschrauber wurde von der chinesischen Regierung abgelehnt.
Es wird noch ein amerikanischer Bergsteiger zusammen mit einem nepalesischen Bergführer vermisst. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua bestätigte dies, ohne jedoch die Identität der beiden Bergsteiger preiszugeben.
Uta Ibrahimi, eine Bergsteigerin aus dem Kosovo, berichtete, dass sie Rzucidlo und Sherpa Lama trotz der Avalanche weiter aufsteigen sah. Kurze Zeit später wurde sie Zeugin einer weiteren Avalanche, die vom Gipfel kam und sie niederriss.
Das tibetische Sportbüro schickte insgesamt 19 Bergrettungsexperten zum Einsatzort. Ob Rzucidlo und Sherpa Lama Lawinenverschüttetensuchgeräte trugen, ist jedoch nicht bekannt.
Risiken von Lawinen
Rzucidlo und Gutu, die nun beide beim Versuch, den Shishapangma zu besteigen, ums Leben gekommen sind, planten, als erste Amerikanerinnen alle 14 Gipfel der Welt über 8.000 Meter zu erklimmen. Shishapangma war der letzte Gipfel auf ihrer Liste.
Der Begleiter von Rzucidlo, Tenjen Sherpa, war bereits Bergführer für Kristin Harila aus Norwegen, als sie im Juli den K2 in Pakistan bestiegen und damit die schnellsten Bergsteiger wurden, die alle 14 höchsten Gipfel der Welt bestiegen haben. Harila drückte ihr Beileid aus und schrieb auf Facebook, dass Tenjen Sherpas Erbe als Bergsteiger für immer in Erinnerung bleiben werde.
Shishapangma gilt unter Bergsteigern als einer der einfacheren Achttausender. Dennoch gibt es in den Bergen, einschließlich des Shishapangma, häufig Lawinen. Über 300 erfolgreiche Gipfelbesteigungen des Shishapangma wurden bisher protokolliert. Allerdings starben bei dem Versuch, den Gipfel zu erreichen, schätzungsweise weniger als 10% der Bergsteiger.
Im Vergleich dazu liegt die Todesrate am Annapurna I, einem der gefährlichsten Gipfel der Welt und Nachbarberg von Shishapangma in Nepal, bei fast 30%.
Am Samstag waren insgesamt 52 Bergsteiger verschiedenen Nationen auf dem Weg zum Gipfel des Shishapangma. Die chinesischen Behörden hatten Ausländern seit 2023 wieder erlaubt, den Shishapangma zu besteigen, nachdem sie für drei Jahre aufgrund von Null-Covid-Beschränkungen geschlossen waren.
Es bleibt zu hoffen, dass die vermissten Bergsteiger sicher gefunden werden können, wenn die Such- und Rettungsaktionen im Frühjahr fortgesetzt werden. In der Zwischenzeit sollten alle Bergsteiger, die sich auf solche extremen Expeditionen begeben, die Risiken von Lawinen und Wetterbedingungen sorgfältig abwägen und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Häufig gestellte Fragen zu Bergsteigen auf Shishapangma in Tibet
1. Wer war die erste amerikanische Bergsteigerin, die alle 8.000 Meter hohen Berge der Welt besteigen wollte?
Die amerikanische Bergsteigerin Anna Gutu hatte die Absicht, die erste amerikanische Frau zu werden, die alle 8.000 Meter hohen Berge der Welt besteigt.
2. Was ist auf Shishapangma passiert?
Am Samstag wurden Lawinen auf Shishapangma ausgelöst, bei denen die amerikanische Bergsteigerin Anna Gutu und ihr nepalesischer Führer Mingmar Sherpa getötet wurden. Die amerikanische Bergsteigerin Gina Marie Rzucidlo und ihr nepalesischer Führer Tenjen Sherpa Lama gelten als vermisst.
3. Gibt es weitere Informationen über die vermissten Bergsteiger?
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua behauptet, dass ein amerikanischer und ein nepalesischer Bergsteiger weiterhin vermisst werden, ohne ihre Identität preiszugeben.
4. Wie reagieren die chinesischen Behörden auf die Situation?
China hat alle Aktivitäten auf Shishapangma eingestellt und schickte 19 Bergrettungsexperten zum Einsatzort.
5. Wann könnte die Suche nach den vermissten Bergsteigern wieder aufgenommen werden?
Die chinesische Regierung hat angekündigt, dass die Suche nach den Leichen im Frühjahr wieder aufgenommen werden könnte, sobald die Wetterbedingungen günstig sind.
6. Wie gefährlich ist das Bergsteigen auf Shishapangma?
Shishapangma gilt unter Bergsteigern als einer der einfacheren “Achttausender”. Dennoch sind Lawinen in den Bergen, einschließlich des Shishapangma, häufig. Bisher wurden über 300 erfolgreiche Gipfel protokolliert, wobei weniger als 10 % der Kletterer bei ihren Versuchen gestorben sind.