eToro strebt Börsengang an
Die Handelsplattform eToro plant einen Börsengang mit dem Ziel, eine Bewertung von über 3,5 Milliarden US-Dollar zu erreichen. Dabei erwägt das in Israel ansässige Unternehmen eine Notierung entweder an der Börse in New York oder London. Trotz des Vereinigten Königreichs als größtem Markt zieht eToro eine US-Notierung in Betracht, um Zugang zu einem breiteren Anlegerkreis zu erhalten.
Blick auf den US-Markt
Yoni Assia, Gründer und Geschäftsführer von eToro, erklärte, dass Privatinvestoren aus Großbritannien und Deutschland verstärkt Interesse an US-Aktien zeigen. Dies macht eine US-Notierung attraktiv, da eine Präsenz auf dem amerikanischen Markt sowohl Liquidität als auch ein umfangreiches Verständnis der gehandelten Vermögenswerte bietet.
Europa als Kernmarkt
Trotz der Betonung auf Europa, insbesondere Großbritannien, könnte eToro dennoch eine Notierung in London in Betracht ziehen. Etwa 70 Prozent der Einnahmen des Unternehmens stammen aus Europa. Ein potenzieller Börsengang in New York weist darauf hin, wie europäische Technologieunternehmen von den höheren Bewertungen und dem größeren Kapitalpool in den USA angezogen werden.
Ein Trend zu US-Börsengängen
Unternehmen wie Aspen, Marex und Flutter entschieden sich in den letzten Monaten ebenfalls für einen Börsengang in New York oder die Verlegung ihrer Börsennotierungen dorthin. Dieser Trend hat politische Entscheidungsträger in Großbritannien und der EU beunruhigt, die ihre Kapitalmärkte reformieren wollen, um mehr inländische Unternehmen zur Börsennotierung zu ermutigen.
Die Zukunft von eToro
Assia prüft den richtigen Zeitpunkt für den Börsengang von eToro und erwartet eine höhere Bewertung im Vergleich zur letzten Finanzierungsrunde. Mit einem Kundenvermögen von 11,3 Milliarden US-Dollar auf 3 Millionen Konten profitiert eToro vom Anstieg des Einzelhandelshandels, insbesondere an den US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkten sowie im Kryptowährungshandel.
Mögliche Herausforderungen
Der Unternehmenswert von eToro ist seit einem früheren Börsengangsversuch gesunken, als ein Deal über 10,4 Milliarden US-Dollar mit einem Blankoscheckunternehmen platzen. Die Entscheidung, Privatkunden direkt am Börsengang zu beteiligen, bleibt noch offen, da dies eine spezielle Infrastruktur erfordert, die eToro derzeit nicht besitzt.
Letztendlich spiegelt die potenzielle Börsennotierung von eToro die wachsende Attraktivität des US-Marktes für europäische Unternehmen wider, die von den höheren Bewertungen und dem breiteren Anlegerinteresse in den USA angezogen werden.