Die jüngsten Erkenntnisse eines Sonderausschusses des Finanzministeriums des Unterhauses weisen darauf hin, dass Kleinunternehmen im Vereinigten Königreich vor finanziellen Hürden stehen, die ihr Wachstum behindern könnten. Unfaire Bankpraktiken, unzureichende Regulierung und Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzmitteln könnten die Innovation und Entwicklung dieser Betriebe einschränken.
Die Parlamentarier stellten fest, dass die Anzahl der Privatunternehmen in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Allerdings sank die Zahl im Jahr 2023 deutlich, was auf die Schwierigkeiten hinweist, denen die Unternehmen nach der Covid-19-Krise und dem Energieschock aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine gegenüberstehen.
Angesichts dieser Herausforderungen rief Dame Harriett Baldwin, Vorsitzende des Finanzausschusses, Banken und Regulierungsbehörden dazu auf, mehr Unterstützung für KMU bereitzustellen. Die Abgeordneten empfahlen Maßnahmen wie die Offenlegung der Gründe für die Schließung von Geschäftskonten durch Banken und die Stärkung der Befugnisse des Financial Ombudsman Service, um unfairer Kreditpraktiken entgegenzuwirken.
Die Empfehlungen des Ausschusses beinhalten auch die Einführung von Gesetzen zur Bekämpfung des Debanking und die Anhebung der Mindestkündigungsfrist für Geschäftskonten. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Erfolgsquote von KMU bei der Beantragung von Bankkrediten in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, was auf verschärfte Finanzierungshürden hinweist.
In Anbetracht der geäußerten Bedenken warnten die Abgeordneten vor möglichen weiteren Einschränkungen für Kleinunternehmen durch die Einführung von Basel 3.1, einem globalen Paket von Kapitalreformen. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Regierung und die Finanzaufsicht ergreifen werden, um das Wachstum und die Stabilität der KMU im Vereinigten Königreich zu unterstützen.