Der britische Maschinenbaukonzern Arup hat einen Verlust von 200 Millionen Hongkong-Dollar erlitten, was rund 25 Millionen US-Dollar entspricht. Dies geschah, nachdem Betrüger eine digital geklonte Version eines leitenden Managers während einer Videokonferenz eingesetzt hatten, um Finanztransfers anzuordnen. Die betrügerische Aktion wurde von der Hongkonger Polizei aufgedeckt, die Arup nicht direkt benannte, aber von der Financial Times bestätigt wurde. Arup ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit rund 18.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 2 Milliarden Pfund.
Die Verwendung von Deepfakes, täuschend echten Videos oder Audioaufnahmen, die mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt werden, um gezielte Angriffe auf Unternehmen oder Regierungen durchzuführen, stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, wie der Vorfall bei Arup verdeutlicht. Die betrügerischen Maßnahmen zielten darauf ab, Vermögenswerte durch Täuschung zu erlangen, was dazu führte, dass das Unternehmen Millionen verlor.
Der Vorfall führte dazu, dass der amtierende Oberkommissar der Hongkonger Polizei, Baron Chan, bestätigte, dass ein Mitarbeiter von Arup bestimmten Anweisungen gefolgt war, die von einem gefälschten CFO des Unternehmens während einer Videokonferenz stammten. Dies führte zu einer Reihe von Überweisungen auf verschiedene Bankkonten, bevor der Betrug aufgedeckt wurde. Bisher gab es in diesem Fall keine Festnahmen, und die Ermittlungen dauern noch an.
Als Reaktion auf den Vorfall trat Arups Ostasien-Vorsitzender zurück, und ein ehemaliger Ostasien-Vorsitzender des Unternehmens übernahm die Position. Unternehmen wie WPP wurden ebenfalls Opfer von Deepfake-Betrug, was auf die steigende Raffinesse und Häufigkeit dieser Art von Cyberkriminalität hinweist. Experten betonen die Notwendigkeit für Unternehmen, Banken und Gesetzgeber, sich stärker mit der Bekämpfung von Betrugsformen wie Deepfakes auseinanderzusetzen. Es wird empfohlen, dass Gesetze verabschiedet werden, um die Haftung von Banken an finanziellen Verlusten durch Betrug zu regeln.