Die europäische Regulierung mischt den Stablecoin-Markt auf, insbesondere durch die bevorstehende Einführung von MiCA. Diese Regulierung wird voraussichtlich große Auswirkungen auf den Markt haben, da Unternehmen wie Binance und Kraken bereits Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Stablecoins den neuen Standards entsprechen.
Eine wichtige Entwicklung ist die Einschränkung von Stablecoins, die nicht den MiCA-Standards entsprechen. Binance hat in diesem Zusammenhang Pläne enthüllt, während Kraken aktiv prüft, welche Stablecoins den EU-Anforderungen genügen. Dies könnte dazu führen, dass nicht konforme Stablecoins für EU-Nutzer nicht mehr verfügbar sind.
Europa war bisher im Vergleich zu den USA und der APAC-Region im Kryptohandel eher zurückhaltend. Allerdings ist seit Anfang des Jahres ein Anstieg des Handelsvolumens von Euro-Stablecoins zu beobachten, was auf eine wachsende Nachfrage auf den europäischen Märkten hinweist.
Tethers EURT, Stasis EURS, Société Générale’s EURCV, Anchored’s AEUR und Circle’s EURCV haben seit März ein konsistentes wöchentliches Handelsvolumen von über 40 Millionen USD aufrechterhalten, was einen neuen Rekord darstellt. AEUR hat sich besonders gut entwickelt und dominiert derzeit den EUR-Stablecoin-Markt mit über 50% des Gesamtvolumens.
Trotz des Anstiegs von Euro-gedeckten Stablecoins dominieren nach wie vor USD-gedeckte Stablecoins den Markt. Fast 90% aller Kryptotransaktionen werden mit USD-Stablecoins durchgeführt, während Euro-Stablecoins nur einen geringen Marktanteil haben. Dennoch ist der Anteil der Euro-Stablecoins von nahezu null im Jahr 2020 auf ein Allzeithoch gestiegen.
Besonders stark sind Handelspaare wie USDT gegen EUR auf Börsen wie Binance und Kraken, was darauf hindeutet, dass diese Plattformen für Fiat-Händler in der EU von großer Bedeutung sind. Kraken erwägt Berichten zufolge sogar, den USDT von Tether von der Liste der zugelassenen Stablecoins zu streichen, was weitere Veränderungen im Markt signalisiert.
Die Attraktivität von Euro-Stablecoins und die steigende Regulierung in Europa könnten dazu beitragen, dass Händler auf alternative, regulierte Stablecoins wie USDC ausweichen. Unternehmen wie Binance und Kraken sind bereits intensiv damit beschäftigt, ihre Angebote entsprechend anzupassen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Insgesamt wird die Einführung von MiCA voraussichtlich eine grundlegende Veränderung des Stablecoin-Markts in Europa bewirken und den Weg für eine erhöhte Stabilität und Vertrauen in digitale Währungen ebnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Akteure auf dem Markt anpassen werden, um den neuen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und weiterhin erfolgreich zu agieren.