In Frankreich wächst die Besorgnis über die steigende Zahl von Krypto-Betrugsfällen, während die Behörden verstärkt Maßnahmen ergreifen, um Verbraucher zu schützen und über die Risiken von digitalen Investitionen aufzuklären. Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur ein dringendes Bedürfnis nach Regulierung wider, sondern verdeutlichen auch die sich wandelnde Landschaft der Finanzkriminalität.
Verbraucherbildung und Prävention im Vordergrund
Die Paris Public Prosecutor’s Office, gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden AMF und ACPR, hat die Priorität auf Aufklärung gelegt. In zahlreichen Kampagnen wird den Verbrauchern nahegelegt, die verschiedenen Arten von Krypto-Betrug zu kennen und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Dazu gehören die Überprüfung von Plattformen oder Angeboten und das Bewusstsein, dass wenn ein Investment zu gut erscheint, um wahr zu sein, es wahrscheinlich auch so ist.
Wachsende Gefahr durch innovative Betrugsmaschen
Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Betrügereien, die sich auf soziale Medien stützen, um vor allem junge Männer unter 35 Jahren zu erreichen. Immer mehr Betrüger nutzen hochentwickelte Deepfake-Technologie, um sich als öffentliche Institutionen oder vertrauenswürdige Finanzinstitute auszugeben. Dies geschieht häufig durch täuschend echte Videos oder gefälschte Nachrichtenartikel, die falsche Anlagechancen anpreisen.
Kosten für Opfer steigen dramatisch
Die ACPR stellte fest, dass die finanziellen Verluste der Opfer durch falsche Anlagekonten im Jahr 2024 im Durchschnitt 69.000 Euro betrugen. Bei falschen Krediten lag der Verlust durchschnittlich bei 19.000 Euro. Insbesondere Krypto-Asset-Betrügereien haben seit Mitte 2023 erheblich zugenommen, wobei das durchschnittliche Verlustniveau bei 29.000 Euro liegt. Eine Umfrage des BVA Xsight ergab, dass im Jahr 2024 3,2% der Franzosen Opfer finanzieller Betrügereien wurden. Dies bedeutet einen Anstieg im Vergleich zu nur 1,2% im Jahr 2021.
Behörden reagieren mit einer fokussierten Strategie
Die AMF und ACPR haben eine aktive Strategie zur Bekämpfung dieser Betrugsfälle eingeführt, die sowohl präventive als auch strafrechtliche Maßnahmen umfasst. Dazu gehört das Anlegen von schwarzen Listen für nicht autorisierte Krypto-Entitäten und enge Kooperationen mit Strafverfolgungsbehörden, um Betrüger zur Rechenschaft zu ziehen. Insbesondere die Paris Public Prosecutor’s Office hat bekräftigt, dass der Schutz der Verbraucher in dieser sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft höchste Priorität hat.
Die neue Betrugsmasche “Square Fraud”
Eine neuartige Betrugsmasche, die als „Square Fraud“ bezeichnet wird, zielt darauf ab, frühere Betrugsopfer zu kontaktieren und ihnen vorgaukelt, dass sie ihre verlorenen Mittel zurückgewinnen können – allerdings gegen eine Vorabgebühr. Diese Art von Betrug zeigt die zusätzliche Komplexität der Krypto-Betrugslandschaft auf, die sich ständig weiterentwickelt.
Die aktuelle Situation erfordert von den Verbrauchern nicht nur Wachsamkeit, sondern auch ein aktives Engagement, um sich über die Multifacetedness der Betrugsversuche in der Krypto-Welt zu informieren. Verbraucher sollten sich stets der potenziellen Risiken bewusst sein und informierte Entscheidungen treffen, um den Herausforderungen der digitalen Investitionslandschaft besser begegnen zu können.