Kritik an der Regulierungsstrategie von Gary Gensler: Ein Ruck für die US-Wirtschaft?
Die jüngsten Anhörungen des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler werfen Fragen auf, die weit über seinen anfänglichen Ansatz zur Regulierung von Krypto-Assets hinausgehen. Der bekannte Tech-Milliardär Mark Cuban ist einer der prominentesten Kritiker, der Genslers Regulierungsstrategien in einem neuen Licht betrachtet und die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft diskutiert.
Die Reaktionen aus dem politischen Raum
Cuban erläuterte, dass die Unzufriedenheit mit Genslers Vorgehen bis ins Team von Vizepräsidentin Kamala Harris reicht. Laut Cuban sind sie gegen die „Regulierung durch Rechtsstreitigkeiten“, was als direkte Kritik an Gensler verstanden werden kann. Das ist ein bemerkenswerter Punkt, da er die Bereitschaft wichtiger politischer Entscheidungsträger verdeutlicht, sich gegen bestehende Regulierungspraktiken zu wenden. „Ihr Weggang könnte der Wirtschaft einen wichtigen Impuls geben“, bemerkte Cuban und fügte hinzu: „Ihr Weggang kostet einen Punkt beim BIP-Wachstum.“
Fehlende Klarheit in der Regulierung
Ein zentrales Problem, das während der Anhörung angesprochen wurde, war die fehlende Klarheit in der Regulierung von Krypto-Assets. Kongressabgeordneter Tom Emmer kritisierte Gensler, er würde den Begriff „Krypto-Asset-Wertpapiere“ ohne ausreichende rechtliche Unterstützung verwenden. Dieser Punkt verdeutlicht, dass viele Akteure innerhalb der Kryptoindustrie sich nicht auf klare regulatorische Leitlinien verlassen können.
Die Debatte um digitale Vermögenswerte
Abgeordneter Richie Torres stellte Gensler in der Anhörung zur Rede und stellte in Frage, ob die von ihm geprägten Begriffe wie „Wertpapiere digitaler Vermögenswerte“ auch für Gaming-NFT-Tokens gelten könnten. Torres zog einen Vergleich zur Ticketvergabe für Sportveranstaltungen, um auf die Vielschichtigkeit des Themas hinzuweisen. Diese Diskussion zeigt, wie komplex und nuanciert die Welt der digitalen Vermögenswerte ist und dass es an Gensler lag, dem Kongress und der Öffentlichkeit eine klare Definition zu bieten.
Ein Eingeständnis von Hester Pierce
Die Kommissarin der Securities and Exchange Commission, Hester Pierce, äußerte sich ebenfalls kritisch und erkannte an, dass nicht alle Krypto-Assets als Wertpapiere betrachtet werden sollten. Zudem wies sie auf eine bevorzugte Behandlung großer Institutionen hin, was die Umgehung bestimmter Rechnungslegungsstandards betrifft. Dies deutet darauf hin, dass es grundlegende Ungleichheiten im regulatorischen Rahmen gibt, die eine gerechte Wettbewerbslandschaft verhindern.
Ausblick auf die Zukunft der Regulierung
Angesichts der anhaltenden Kritik an Genslers Regulierungsansatz könnte sein möglicher Rücktritt weitreichende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die Krypto-Industrie haben. Der Ruf nach transparenteren und klareren Regularien wird immer lauter, und die Akteure in der Branche hoffen auf positive Veränderungen in der bevorstehenden Zukunft.