Frankreich warnt vor Lücken im EU-Krypto-Regelwerk und möglichem Verbot
Frankreichs Bedenken: Wie Ungleichheiten in der Regulierung die Zukunft des Krypto-Markts beeinflussen könnten.

Die Bemühungen Europas, einheitliche Standards für Kryptowährungsunternehmen zu etablieren, stehen vor einer neuen Herausforderung. Frankreich hat signalisiert, dass es möglicherweise versuchen wird, den Betrieb von Krypto-Firmen zu unterbinden, die in anderen EU-Ländern eine Lizenz erworben haben. Diese Warnung wirft wichtige Fragen über die Wirksamkeit des europäischen Rechtsrahmens für Kryptowährungen auf.
Kritik an ungleichmäßigen Vorschriften
Die französische Wertpapieraufsichtsbehörde, die Autorité des Marchés Financiers (AMF), äußerte Bedenken, dass Unternehmen die laxeren Regularien in bestimmten EU-Ländern ausnutzen könnten. Marie-Anne Barbat-Layani, die Leiterin der AMF, erklärte, dass die Möglichkeit eines Verbots von im Ausland erworbenen MiCA-Lizenzen nicht ausgeschlossen sei. „Es ist sehr komplex und könnte wie eine ‘Atomwaffe’ für den Markt sein“, so Barbat-Layani.
Einsatz von Lizenzpässe gefährdet einheitliche Standards
Das MiCA-Regelwerk, das im Dezember 2024 in Kraft tritt, erlaubt es Krypto-Asset-Dienstleistern, ihre Lizenz in einem Mitgliedstaat EU-weit zu nutzen. Diese Regelung könnte jedoch dazu führen, dass Krypto-Unternehmen gezielt nach „schwachen Gliedern“ suchen, wo sie einfachere Anforderungen erfüllen können, was in den Augen der AMF die Sicherheit und Integrität des Marktes gefährdet.
Bisherige Reaktionen und Forderungen zur Aufsicht
Frankreichs Position ist nicht isoliert. Auch Österreich und Italien unterstützen die Idee, dass die europäische Aufsichtsbehörde für Wertpapiermärkte (ESMA) die Kontrolle über große Krypto-Unternehmen übernehmen sollte. Diese Länder haben sich nicht nur für eine stärkere Aufsicht ausgesprochen, sondern auch für eine Überarbeitung des MiCA-Regelwerks, um strengere Regeln für Aktivitäten außerhalb der EU einzuführen.
Ein Schwellenland im regulatorischen Umfeld
Der Ruf nach verschärften Vorschriften kommt inmitten wachsender Kritik an den Lizenzierungspraktiken Maltesas. Eine von der ESMA durchgeführte Peer-Review hat ergeben, dass die maltesische Finanzaufsichtsbehörde in ihren Genehmigungen nicht alle Erwartungen erfüllte. Es wird empfohlen, dass Malta seine Genehmigungspraktiken dringend anpasst, um besser auf zukünftige Anforderungen reagieren zu können.
Bedeutung für die Zukunft des Krypto-Marktes
Die Entwicklungen in Bezug auf MiCA könnten die Investitionslandschaft in der Kryptowährungsbranche maßgeblich beeinflussen. Der Anstieg der regulatorischen Forderungen auf EU-Ebene zeigt, dass die Mitgliedstaaten versuchen, eine Balance zwischen Innovation und Schutz zu finden. Die Einführungen strengerer Richtlinien könnten potenziell Investoren anziehen, während gleichzeitig die Einhaltung von Sicherheitsstandards gewahrt bleibt.
Die Diskussion über die Regulierung von Kryptowährungen spielt eine zentrale Rolle für die Zukunft des europäischen Finanzmarktes. Die nächsten Schritte der EU und einzelner Mitgliedsstaaten werden entscheidend dafür sein, ob ein einheitlicher und sicherer Rahmen für Krypto-Dienstleistungen geschaffen werden kann.
Haftungsausschluss:
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanzberatung oder Anlageempfehlung dar. Die geäußerten Meinungen sind ausschließlich die des Autors und spiegeln nicht zwingend die Ansichten von News-Krypto.de wider. Investitionen in Kryptowährungen bergen erhebliche Risiken – bitte informieren Sie sich eigenständig und konsultieren Sie einen Fachberater, bevor Sie finanzielle Entscheidungen treffen. News-Krypto.de übernimmt keine Haftung für etwaige Verluste.



