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KiloEx entschädigt Nutzer nach 7,5 Millionen Dollar Exploit

KiloEx garantiert nicht nur Rückerstattungen für betroffene Händler, sondern belohnt auch treue Staker mit zusätzlichen Zinsen – was steckt hinter diesen Maßnahmen?

KiloEx, eine dezentrale Handelsplattform (DEX), sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, nachdem ein Sicherheitsvorfall zu einem Verlust von 7,5 Millionen US-Dollar führte. Die betroffenen Nutzer sollen nun durch ein neues Entschädigungsprogramm unterstützt werden, das voraussichtlich weitreichende Auswirkungen auf das Vertrauen in die Plattform und den gesamten Markt haben könnte.

Die Relevanz der Entschädigung für Trader und Staker

Am 24. April gab KiloEx bekannt, dass Nutzer, die während der Unterbrechung der Plattform offenen Positionen hatten, vollständig entschädigt werden. Dies bedeutet, dass alle Verluste, die während der Ausfallzeit entstanden sind, durch die DEX ausgeglichen werden, sofern diese während der Wiederaufnahme der Handelsaktivitäten ihre Positionen schließen. Die Plattform betont, wie wichtig es ist, sofort zu handeln, um mögliche negative Auswirkungen auf die Entschädigungsbeträge zu vermeiden.

Sicherheitsvorfall und dessen Ursachen

Der Vorfall ereignete sich am 14. April, als KiloEx die Plattform aufgrund eines ausgenutzten Preis-Orakel-Fehlers vorübergehend stilllegte. Laut der Sicherheitsfirma PeckShield nutzte der Angreifer eine Sicherheitsanfälligkeit, die es ihm ermöglichte, die Preise künstlich zu erhöhen und dadurch illegitimen Profit zu erzielen. Der Angriff hatte zur Folge, dass Positionen zu einem “künstlich niedrigen Preis” eröffnet und dann zu einem höheren Preis geschlossen wurden, was zu den erheblichen Verlusten führte.

Bonus für Staker und Rückgabe der gestohlenen Gelder

Für die Nutzer, die in KiloEx’ Hybrid Vault investiert waren, gibt es erfreuliche Nachrichten: Die ursprünglich gestohlenen Mittel wurden wieder in den Vault reinvestiert, was bedeutet, dass die ursprünglichen Einlagen und Erträge der Staker unberührt bleiben. Zudem wird ein zusätzliches Jahreszins-Bonus von 10 % an berechtigte Staker vergeben, die vor der Wiederaufnahme der Plattform Investitionen getätigt hatten. Dies könnte helfen, das Vertrauen in die Plattform und ihre zukünftigen Aktivitäten zu stärken.

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Die Dilemmata beim Umgang mit Hackern

In einem ebenfalls bemerkenswerten Schritt hatte KiloEx dem Hacker eine Belohnung von 10 % angeboten, wenn dieser 90 % des gestohlenen Geldes zurückgeben würde. Nach der Rückgabe der Gelder kündigte die DEX an, keine rechtlichen Schritte mehr gegen den Hacker zu unternehmen und den versprochenen Bonus zu gewähren. Dies wirft Fragen über die ethischen und rechtlichen Implikationen des Umgangs mit Cyberkriminellen auf und stellt die Vorgehensweise von Krypto-Plattformen in solchen Fällen in den Fokus.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft und den Markt

Die Ereignisse rund um KiloEx verdeutlichen die fragilen Sicherheitsstrukturen innerhalb der dezentralen Finanz- (DeFi) Landschaft und die Verantwortung, die Plattformen haben, um die Vermögenswerte ihrer Nutzer zu schützen. Der Vorfall könnte als Weckruf für weitere DEXs verstanden werden, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und ihre Datenschutzrichtlinien zu überarbeiten. Das Vertrauen der Trader in DeFi-Plattformen hängt entscheidend von der Fähigkeit dieser Systeme ab, sicher zu arbeiten und transparent zu handeln. Es bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Nutzer auf die angebotene Entschädigung reagieren und ob sie ihrer Plattform weiterhin treu bleiben.

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Sebastian Knell

Sebastian Knell – DeFi-Kolumnist - Sebastian analysiert dezentrale Finanzsysteme (DeFi) und erklärt, wie Blockchain-basierte Finanzlösungen funktionieren. Er hat Erfahrung im Bankwesen und Fintech und schreibt über Kreditprotokolle, automatisierte Handelsstrategien und smarte Verträge. Seine Artikel bieten klare Erklärungen für Anleger und Entwickler, die DeFi besser verstehen wollen.

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