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Kryptokreditmarkt erreicht $25 Mrd.: Transparenz als neuer Standard für Anleger

Der Kryptokreditmarkt erreicht laut Galaxy Research im dritten Quartal 2025 rund 25 Milliarden US‑Dollar, wobei Tether, Nexo und Galaxy den zunehmend transparenteren CeFi‑Sektor dominieren.

Kurz erklärt

  • CeFi-Kredite steigen auf den höchsten Stand seit 2022, während mehr Transparenz und strengere Sicherheitenstandards Einzug halten.
  • Zu den prägenden Akteuren zählen Tether, Nexo, Galaxy sowie andere neue zentralisierte Kreditplattformen.
  • CeFi-Kreditvolumen liegt bei knapp 25 Mrd. US-Dollar, DeFi-Kredite bei 41 Mrd. US-Dollar – zusammen 65,4 Mrd. US-Dollar zum Quartalsende.

CeFi-Kreditmarkt wächst auf 25 Milliarden US-Dollar und wird von Tether angeführt

Laut den Daten von Galaxy Research hat der Markt für zentralisierte Kryptokredite (CeFi) im dritten Quartal ein ausstehendes Kreditvolumen von fast 25 Milliarden US‑Dollar erreicht. Damit liegt er so hoch wie seit dem ersten Quartal 2022 nicht mehr, bleibt aber unter dem damaligen Höchststand von 37 Milliarden US‑Dollar.

Seit Jahresbeginn 2024 ist das Volumen der CeFi-Kredite damit um mehr als 200 % gewachsen. Verantwortlich dafür ist ein neuer Anbieterkreis, der sich nach dem Zusammenbruch mehrerer früherer Marktführer etabliert hat.

Der Markt wurde in der vorherigen Zyklusspitze von Plattformen wie Genesis, BlockFi, Celsius und Voyager dominiert. Diese Unternehmen waren stark von ihrem Engagement gegenüber der im November 2022 kollabierten Börse FTX beziehungsweise dem Hedgefonds Three Arrows Capital betroffen und sind größtenteils vom Markt verschwunden.

Die entstandene Lücke wurde laut Galaxy-Analyse von neuen und bestehenden Anbietern besetzt, die stärker auf Offenlegung und Risikomanagement setzen. Damit hat sich die Struktur des CeFi-Kreditmarktes im Vergleich zu den Boomjahren deutlich verändert.

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Stabilcoin-Emittent Tether führt den Markt mit ausstehenden Krediten von 14,6 Milliarden US‑Dollar an und kommt damit auf rund 60 % Marktanteil per 30. September. Nexo folgt mit etwa 2 Milliarden US‑Dollar, während Galaxy ein Kreditbuch von 1,8 Milliarden US‑Dollar ausweist.

Tether veröffentlicht laut Bericht vierteljährliche Attestierungen zu seinen Geschäften. Galaxy und Coinbase liefern Kennzahlen über öffentliche Finanzberichte, während Nexo seine Daten proaktiv an Galaxy Research übermittelt.

„Ich bin stolz auf das Diagramm und die Transparenz seiner Beitragsleister – das ist eine große Veränderung gegenüber früheren Marktzyklen.“ – Alex Thorn, Head of Research bei Galaxy

Mehr Transparenz, strengere Sicherheiten und DeFi auf Rekordniveau

Nach den Insolvenzen von 2022 haben die verbliebenen CeFi-Kreditgeber ihre Risikopolitik deutlich verschärft. Unbesicherte Kredite, die damals zu massiven Ausfällen beitrugen, sind laut Galaxy-Analyse weitgehend aus dem Markt verschwunden.

Stattdessen setzen die Anbieter auf Vollbesicherung, konservativere Kreditvergabe und umfangreichere Offenlegungspflichten. Diese Maßnahmen sollen sowohl potenziellen Börsengängen als auch dem Zugang zu institutionellem Kapital den Weg ebnen.

Parallel dazu hat auch der Markt für dezentralisierte Finanzanwendungen (DeFi) neue Höchststände erreicht. Das ausstehende Dollar-Volumen auf DeFi-Kreditprotokollen ist im dritten Quartal um 54,8 % auf 41 Milliarden US‑Dollar gestiegen.

Galaxy Research weist damit zum Quartalsende ein kombiniertes Volumen von 65,4 Milliarden US‑Dollar an kryptobesicherten Krediten über CeFi- und DeFi-Plattformen aus. Dies markiert einen neuen Allzeithöchststand für den gesamten Kryptokreditmarkt.

Während CeFi-Anbieter verstärkt auf Transparenzberichte und regulatorische Anschlussfähigkeit setzen, wächst DeFi weiter über on-chain Protokolle mit öffentlich einsehbaren Sicherheiten. Beide Segmente profitieren von der allgemeinen Markterholung und der gestiegenen Nachfrage nach Hebel- und Liquiditätslösungen.

Fazit

Entscheidend wird sein, ob CeFi-Anbieter ihre neuen Transparenz- und Sicherheitenstandards auch in künftigen Marktphasen aufrechterhalten können, während DeFi-Kredite weiter auf Rekordniveau wachsen.

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Sebastian Knell

Sebastian Knell – DeFi-Kolumnist - Sebastian analysiert dezentrale Finanzsysteme (DeFi) und erklärt, wie Blockchain-basierte Finanzlösungen funktionieren. Er hat Erfahrung im Bankwesen und Fintech und schreibt über Kreditprotokolle, automatisierte Handelsstrategien und smarte Verträge. Seine Artikel bieten klare Erklärungen für Anleger und Entwickler, die DeFi besser verstehen wollen.

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