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SEC warnt ETF-Anbieter: Leverage über 200% vorerst gestoppt

„Warum die SEC das Risiko von Hebel-ETFs neu bewertet und was das für Anleger bedeutet“

Die Aufsicht über den Finanzmarkt spielt eine entscheidende Rolle für den Schutz der Anleger und die Stabilität des Marktes. Ein aktueller Schritt der US Securities and Exchange Commission (SEC) wirft ein Schlaglicht auf die Risiken von gehebelten Finanzprodukten im Krypto-Sektor.

Investorenwarnung: SEC mahnt zu Vorsicht

In einem bemerkenswerten Schritt hat die SEC Warnschreiben an mehrere Anbieter von Exchange-Traded Funds (ETFs) versendet. Diese Maßnahmen richten sich an Unternehmen wie Direxion, ProShares und Tidal, die atmungsaktive Finanzprodukte anbieten, die mehr als 200% Hebelung bieten. Der Fokus auf derartigen Produkten wird aufgrund der Risiken für Anleger immer dringlicher.

Ein Gesetz, das den Rahmen festlegt

Der Investment Company Act von 1940 bildet den rechtlichen Hintergrund, der die Hebelwirkung von Investmentfonds begrenzt. Gemäß diesem Gesetz darf die Hebelwirkung 200% des Wertes eines sogenannten „Referenzportfolios“ nicht überschreiten, das aus nicht-gehebelt gehaltenen Basiswerten oder Benchmark-Indizes besteht. Dies stellt sicher, dass die Höhe des Hebels in einem angemessenen Verhältnis zu den zugrunde liegenden Vermögenswerten bleibt.

Krypto-Markt unter Druck

Besonders der Krypto-Markt hat kürzlich durch einen dramatischen Rückgang in einer einzigen Sitzung, bekannt als „flash crash“, seine vulnerablen Bereiche aufgezeigt. Dieser Vorfall führte zu Liquidationen im Wert von 20 Milliarden Dollar und löste in der Finanzgemeinde Bedenken hinsichtlich der Gefahren von übermäßigem Hebel aus. Die Reaktionen der Analysten sind deutlich: „Der Hebel ist offensichtlich außer Kontrolle“, so die Experten vom Kobeissi Letter.

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Steigende Nachfrage nach gehebelten ETFs

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA im Jahr 2024 stieg die Nachfrage nach gehebelten Krypto-ETFs. Viele Anleger erhoffen sich von einer möglichen Verbesserung des regulatorischen Umfelds eine bessere Performance. Diese Produkte bieten jedoch trotz der Nervenkitzel des Hebels erhebliche Risiken. Im Vergleich zu Krypto-Derivaten unterliegen gehebelte ETFs zwar keinen automatisierten Liquidationen, können jedoch dennoch gravierende Verluste in einem abwärts gerichteten Markt verursachen. Verluste können sich schneller kumulieren als Gewinne, was für Anleger zu einer erheblichen Bedrohung werden kann.

Schutzmaßnahmen und Marktregulierung

Die SEC wird ihre Bedenken weiterhin offen kommunizieren, wie ihre schnelle Reaktion auf die kürzlich versendeten Warnungen zeigt. Der Markt für gehebelte Krypto-ETFs steht vor einer kritischen Neubewertung, während die SEC die Notwendigkeit betont, die Hebelwirkung in Einklang mit bestehenden Vorschriften zu reduzieren. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Struktur und die zukünftige Regulierung des Krypto-Marktes haben.

Abschließend verdeutlicht der Schritt der SEC die wachsenden Herausforderungen im Bereich der regulierten Finanzprodukte und deren Einfluss auf den Markt. Die Anleger sind gut beraten, sich intensiv über die Risiken und Chancen zu informieren, bevor sie in gehebelte Finanzinstrumente investieren.

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Sebastian Knell

Sebastian Knell – DeFi-Kolumnist - Sebastian analysiert dezentrale Finanzsysteme (DeFi) und erklärt, wie Blockchain-basierte Finanzlösungen funktionieren. Er hat Erfahrung im Bankwesen und Fintech und schreibt über Kreditprotokolle, automatisierte Handelsstrategien und smarte Verträge. Seine Artikel bieten klare Erklärungen für Anleger und Entwickler, die DeFi besser verstehen wollen.

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