Der DeFi-Sparprotokoll Sky steht vor bedeutenden Herausforderungen. Nach einem ersten Quartalsverlust von 5 Millionen Dollar, der durch stark ansteigende Zinszahlungen an Token-Inhaber verursacht wurde, ist die Stimmung in der Community gespalten. Laut einem Bericht von Steakhouse Financial fällt dieser Verlust als drastische Wende im Vergleich zu den 31 Millionen Dollar Gewinn des vorherigen Quartals auf.
Hintergründe zu den Zinszahlungen
Die Zinszahlungen an die Token-Inhaber stiegen um beeindruckende 102%. Diese Erhöhung war eine direkte Folge der Entscheidung, die Verwendung des neuen Stablecoins Sky Dollar (USDS) im Vergleich zum bestehenden DAI zu fördern. Rune Christensen, Mitbegründer von Sky, erklärte über Telegram, dass die Sky-Sparrate von 12,5% im Vergleich zum Rest des Marktes massive Kapitalzuflüsse anziehen konnte. Doch der Schritt zur Senkung der Zinsen auf 4,5% im Februar zeigte eine andere Seite der Medaille: Viele Investoren blieben zwar, aber die Rentabilität leidet.
Die Notwendigkeit eines nachhaltigen Geschäftsmodells
Ein zentrales Problem für Sky besteht darin, dass das Protokoll wie eine traditionelle Bank agieren muss. Das bedeutet, dass es Geld zu höheren Raten verleihen muss, als es an seine Sparer zahlt. PaperImperium, ein Governance-Beauftragter bei GFX Labs, wies darauf hin, dass USDS die Einnahmen belastet. Während DAI profitable Erträge generiert, bringt USDS nicht die gewünschten Ergebnisse.
USDS im Fokus – Attraktiv oder nicht?
Bei der Neubenennung von MakerDAO zu Sky und der Einführung von USDS im August zum Teil des Endspielplans war das Ziel klar: Den neuen Stablecoin für eine andere Zielgruppe zu gestalten. Geplant war, dass USDS weniger regulativen Anforderungen unterliegt und sich eher an institutionelle Anleger wie Hedgefonds richtet. Doch ob dieser Plan Früchte trägt, bleibt fraglich. Die Rendite von USDS beträgt lediglich 4,5% im Vergleich zu 2,75% bei DAI, was vielen Investoren nicht ausreichend Anreiz bietet, zu wechseln.
Die Auswirkungen auf die Community und den Markt
In der letzten Woche haben einige große Akteure, wie Ethena, die Mittel von USDS auf andere Stablecoins wie USDtb umgeschichtet, wodurch die im Umlauf befindliche Menge an USDS sinkt. Diese Veränderung könnte Sky helfen, die zu zahlenden Zinsen zu reduzieren. Trotz eines Anstiegs des kombinierten Angebots von USDS und DAI um 57% ist ein Großteil dieser Zunahme durch das Engagement von Ethena über 450 Millionen Dollar in USDS bedingt.
Fazit: Ein Lernprozess für DeFi-Protokolle
Die Situation des Sky-Protokolls unterstreicht die kritischen Herausforderungen, vor denen DeFi-Apps heute stehen. Die Notwendigkeit eines ausbalancierten Angebots zwischen Nachfrage und Zinssätzen ist entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Stabilität solcher Systeme. Die Entwicklungen in der Branche zeigen, wie wichtig es ist, dynamisch auf Marktveränderungen zu reagieren und das Vertrauen der Anleger aufrechtzuerhalten.
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