Wachsende Risiken im Kryptosektor: FSB warnt vor systemischen Gefahren
Kryptowährungen und traditionelle Finanzen: Ein kritischer Blick auf die zunehmenden Verflechtungen und ihre potenziellen Risiken.

Die wachsende Verflechtung von Kryptowährung mit traditioneller Finanzwirtschaft wirft Besorgnis auf, so der Financial Stability Board (FSB). In Madrid äußerte der scheidende Vorsitzende Klaas Knot, dass die Verbindung zwischen beiden Sektoren sich gefährlich intensiviert. Während Kryptowährungen derzeit noch kein systemisches Risiko darstellen, könnte sich dies bald ändern.
Die Bedeutung von Stablecoins
Ein zentraler Punkt in diesem Kontext sind Stablecoins, digitale Vermögenswerte, die an Fiat-Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Aktuelle Analysen zeigen, dass Stablecoins zunehmend in die Finanzsysteme integriert werden, wobei ihre gemeinsame Marktkapitalisierung mittlerweile über 251 Milliarden US-Dollar liegt. Laut einer Untersuchung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) haben Stablecoin-Zuflüsse unmittelbare Auswirkungen auf die Renditen von US-Staatsanleihen, insbesondere auf kurzfristige Anleihen.
Rückwirkungen auf die traditionelle Finanzwelt
Die Ergebnisse der BIZ-Studie zeigen, dass Zuflüsse von Stablecoins die Renditen dreimonatiger Staatsanleihen innerhalb von zehn Tagen um 2 bis 2,5 Basispunkte senken, während Abflüsse diese um 6 bis 8 Basispunkte erhöhen. Diese dynamische Wechselwirkung hat das Potenzial, die Stabilität der traditionellen Finanzmärkte zu beeinflussen, da insbesondere USDt (USDT) und Circle’s USDC (USDC) erheblichen Einfluss auf die Treasury-Märkte ausüben.
Eingeschränkter Zugang für Investoren
Knot wies zudem auf die gesunkenen Einstiegshürden für Privatanleger hin. Der Aufstieg von Kryptowährungs-ETFs ermöglicht es Investoren, in digitale Vermögenswerte zu investieren, ohne sich um private Schlüssel oder Krypto-Wallets kümmern zu müssen. Diese Entwicklung könnte die Akzeptanz von Kryptowährungen weiter erhöhen und könnte kritische Punkte erreichen, an denen das Risiko für die Finanzstabilität signifikant ansteigt.
Vorankommen im regulatorischen Rahmen
Ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich der Regulierung ist der GENIUS Act, der kürzlich vom US-Senat mit 68 zu 30 Stimmen vorangetrieben wurde. Dieses Gesetz zielt darauf ab, transparente regulatorische Rahmenbedingungen für Stablecoins zu schaffen. Im Falle einer Verabschiedung würde es die Wettbewerbsfähigkeit der US-Digital-Asset-Industrie auf dem globalen Markt stärken.
Die Ausführungen von Klaas Knot unterstreichen die Dringlichkeit, die Entwicklungen in der Kryptowährungsbranche eng zu überwachen. Der FSB wird von den kommenden Herausforderungen gefordert sein, um den durch diese neuen Finanzinstrumente entstehenden Risiken gerecht zu werden.
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