Die Welt des Bitcoin-Minings ist eine sich ständig verändernde Landschaft, und aktuelle Berichte werfen oft mehr Fragen auf als sie beantworten. Besonders in China, dem einstigen Epizentrum des Krypto-Minings, scheinen die Diskussionen über die Regulierung und den Umgang mit Bitcoin-Minern nie abzureißen. Ein neuer Bericht des renommierten Krypto-Analysten Daniel Batten hat jedoch kürzlich eine Avalanche von Überraschungen ausgelöst und die gängigen Annahmen über den Status des Bitcoin-Minings im Reich der Mitte in Frage gestellt.
Batten behauptet, dass China niemals ein offizielles Verbot für das Bitcoin-Mining erlassen hat, was im krassen Gegensatz zur vorherrschenden Meinung steht. Bisher wurde angenommen, dass illegale Minenarbeiter einen beachtlichen Anteil an der Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks aus China beisteuern. Diese Annahme wurde durch Berichte über heimlich operierende Minenarbeiter genährt, die den Verfolgungen der chinesischen Behörden geschickt auswichen.
Die Enthüllungen von Batten haben jedoch einen Stein ins Rollen gebracht und das Bild von einem Katzen-und-Maus-Spiel zwischen illegalen Minern und den Behörden auf den Kopf gestellt. Seiner Analyse zufolge gibt es keinerlei Beweise für ein formelles Verbot des Bitcoin-Minings in China. Trotzdem stammt immer noch etwa 15 Prozent der gesamten Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks aus chinesischen Quellen.
Interessanterweise hat Batten auch einen Blick darauf geworfen, wie China tatsächlich mit Bitcoin-Minern umgeht. Er behauptet, dass nicht alle Bitcoin-Farmen geduldet werden, sondern eine selektive Auswahl getroffen wird. Kleinere, effizient arbeitende Betriebe, die keine Kapitalflucht betreiben, scheinen in China toleriert zu werden.
Batten ist der Überzeugung, dass Chinas restriktive Haltung gegenüber dem Bitcoin-Mining letztendlich dem Netzwerk zugutekommt. Durch die selektive Genehmigung von Mining-Unternehmen wird eine breitere Verteilung der Rechenleistung erreicht und vermehrt auf erneuerbare Energien gesetzt. Der vorübergehende Rückgang der Mining-Aktivitäten im vergangenen Jahr wird offenbar auf ein temporäres Verbot zurückgeführt, das dazu diente, unerwünschte Betriebe zu entfernen, während bevorzugte Unternehmen wieder in den Betrieb einsteigen durften.
Es wird deutlich, dass China das Bitcoin-Mining tatsächlich aktiv nutzt, um Abwärme zu erzeugen und überschüssige Energie effizient zu nutzen. Die Begrenzung von Bitcoin-Farmen auf 200 bis 500 ASICs zeigt den Versuch, die Bildung von übermäßigen Mining-Zentren zu verhindern. Besonders die Inneren Mongolei, eine Region mit einem Überfluss an Energie, wird als Gebiet gefördert, in dem das Mining florieren kann.
Die restriktive Haltung Chinas gegenüber Krypto-Minern wird von Batten als Mittel zur Vermögenskontrolle interpretiert. Ähnliche Ansichten werden auch vom französischen Mining-Unternehmer Sébastien Gouspillou vertreten. Beide Experten sind der Meinung, dass China gezielt falsche Informationen über Bitcoin verbreitet, um das Ansehen von Krypto-Währungen zu schädigen und die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Insgesamt wirft Battens Bericht ein neues Licht auf die Situation des Bitcoin-Minings in China und zeigt, dass die Realität oft komplexer ist als angenommen. Die Zukunft des Bitcoin-Minings in China bleibt ungewiss, und die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf den Kryptomarkt insgesamt sind noch nicht absehbar.
Obwohl Bitcoin-Mining in China möglicherweise nie verboten war, wird die Debatte über die Rolle Chinas in der globalen Kryptowelt mit Sicherheit weiterhin intensiv geführt werden. Die Enthüllungen von Daniel Batten haben einen Blick auf die Komplexität der chinesischen Bitcoin-Mining-Landschaft geworfen und die Diskussionen über Regulierungen und Praktiken in diesem Bereich neu entfacht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Konsequenzen dies für die Krypto-Industrie insgesamt haben könnte.
