Die Bitcoin-Wallets der gescheiterten Krypto-Börse Mt.Gox haben vergangene Woche plötzlich wieder Bewegung gezeigt. Dies hat Anleger und Kryptomarktteilnehmer gleichermaßen beunruhigt, da die verschobenen Coins im Milliardenwert liegen.
### Die Geschichte von Mt.Gox
Mt.Gox wurde 2009 als Plattform für den Tausch von Sammelkarten gegründet und später in eine Bitcoin-Börse umgewandelt, die schnell an Beliebtheit gewann. Die Börse geriet jedoch bald in die Schlagzeilen aufgrund von Unregelmäßigkeiten und traurigen Nachrichten. Im Jahr 2011 gab Mt.Gox bekannt, dass 850.000 Bitcoins im Wert von 500 Millionen US-Dollar einem Hackerangriff zum Opfer gefallen sind. Dies führte zu Spekulationen über die Beteiligung des Mt.Gox-Inhabers Mark Karpelès, obwohl diese nie bewiesen werden konnte.
Im Jahr 2014 meldete Mt.Gox Insolvenz an. Während des Insolvenzverfahrens kam noch mehr Unglaubliches ans Licht. Karpelès wurde beschuldigt, zwischen 2013 und 2015 Computerdaten manipuliert zu haben, um Rechnungen zu bezahlen, und es stellte sich heraus, dass der Börse die erforderlichen Lizenzen fehlten. Überraschenderweise tauchten 200.000 der vermeintlich verlorenen Bitcoins wieder auf. Trotz dieser Wendungen blieben Kunden, die auf die Auszahlung ihrer Vermögenswerte warteten, zurückgelassen.
### Verschiebung von Milliardenwert an Bitcoins
Nach Berichten von Bloomberg wurden letzte Woche alle Bitcoins im Wert von über 9,3 Milliarden US-Dollar aus den Mt.Gox-Wallets transferiert. Diese Bewegung war das erste Mal seit Mai 2018, dass sich etwas in den Wallets tat. Diese 137.000 Bitcoins waren ein Vermögen, das nun in Bewegung gesetzt wurde. Frühere Dokumente deuteten darauf hin, dass Mt.Gox auch Fiat-Geld und Bitcoin-Bargeld besaß, wovon ein Teil bereits zurückgegeben wurde. Der Treuhänder von Mt.Gox versprach, dass die Gläubiger bis zum 31. Oktober bestimmte Zahlungen erhalten sollen.
### Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis?
Die Bewegung der Bitcoins von Mt.Gox löste zunächst Unruhen am Markt aus und führte zu einem vorübergehenden Absinken des Bitcoin-Preises. Caroline Bowler, CEO von BTC Markets, versuchte die Sorgen der Anleger zu mildern, indem sie erklärte, dass diese Bewegungen keine langfristigen Auswirkungen haben werden. Sie betonte, dass der breitere Markt derzeit auf die politische Unterstützung der US-Gesetzgeber für kryptofreundliche Regulierungen fokussiert sei.
Die möglichen Verkäufe von Bitcoins von Mt.Gox haben Anlegern jedoch Anlass zur Sorge gegeben und einige befürchten sogar einen Crash auf dem Kryptomarkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Gläubiger von Mt.Gox tatsächlich Coins zurückerhalten.
Mt.Gox steht als trauriges Kapitel in der Geschichte der Kryptowelt und die jüngsten Ereignisse rufen Erinnerungen an vergangene Skandale und Unregelmäßigkeiten hervor. Anleger und Kryptomarktteilnehmer müssen weiterhin wachsam bleiben und sich auf mögliche Turbulenzen in diesem aufregenden, aber volatilen Markt vorbereiten.
