Seit dem Beginn des Monats unterliegen Personen, die vermögenswertreferenzierte Token ausgeben, der Überwachung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mit der Einführung der europäischen Verordnung über Märkte für Kryptowerte (Markets in Crypto-Assets Regulation, kurz Micar) nimmt die Regulierung des Kryptowährungsmarktes weiter Form an. Die BaFin hat sich zum Ziel gesetzt, Innovationen zu fördern und Risiken einzudämmen. Dies bedeutet mehr Aufsicht für die Kryptowelt und mehr Schutz für Anleger.
### Was ist Micar?
Micar ist Teil eines EU-Pakets zur Digitalisierung des Finanzsektors und soll einen harmonisierten europäischen Regulierungsrahmen für Kryptowerte schaffen. Die Verordnung zielt darauf ab, Innovationen zu fördern, das Potenzial von Kryptowerten zu nutzen und Verbraucher zu schützen.
### Was reguliert Micar?
Micar unterscheidet zwischen dem Primär- und dem Sekundärmarkt. Der Primärmarkt umfasst die Emission von Kryptowerten, während sich der Sekundärmarkt auf Dienstleistungen bezieht. Die Verordnung legt Offenlegungspflichten für die Emission und den Handel von Kryptowerten fest. Dienstleister wie Anbieter benötigen eine Zulassung und stehen unter Aufsicht.
Die Verordnung besteht aus verschiedenen "Titeln", die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft treten. Titel V, II und VI sind noch nicht gültig. Micar definiert spezifische Kategorien von Kryptowerten, darunter E-Geld-Token, vermögenswertreferenzierte Token und sonstige Token wie Bitcoin und Ethereum.
### Was wird nun von der BaFin überwacht?
Seitdem die Titel III und IV von Micar in Kraft getreten sind, überwacht die BaFin Emittenten von E-Geld-Token und vermögenswertreferenzierten Token. E-Geld-Token sind digitale Darstellungen von Fiat-Geld, die wertstabil erscheinen und Technologien wie Distributed Ledger nutzen. Emittenten von ART müssen eine Zulassung von ihrer nationalen Aufsichtsbehörde haben, in der EU ansässig sein und ein Whitepaper vorlegen. Sie müssen auch eine Vermögenswertreserve halten, um Risiken abzudecken.
Das Finanzmarktdigitalisierungsgesetz wird in Zukunft eine Rolle spielen und regeln, was bei Verstößen gegen Micar zu geschehen hat. Derzeit gibt es jedoch Probleme in der Koalition bezüglich des Themas.
### Wie sinnvoll ist Micar?
Eine europäisch einheitliche Regulierung und klare Definitionen für Kryptowährungsmärkte können Vertrauen schaffen und helfen, die Branche zu regulieren. Allerdings führt Micar bereits zu Problemen, wie Binance angekündigt hat. Die Bafin selbst sieht weitere Herausforderungen, insbesondere mit dem technischen Fortschritt und der Notwendigkeit, Schritt zu halten mit der dynamischen Entwicklung der Kryptobranche.
Micar ist eine wichtige Entwicklung in der Regulierung des Kryptowährungsmarktes und wird sicherlich Auswirkungen auf die Branche haben. Die Einhaltung der Regulierungen ist entscheidend für Emittenten von Kryptowerten und die Anleger, die in sie investieren. Die BaFin trägt dazu bei, die Integrität des Marktes zu wahren und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
