Langsame Anfänge für neue Bitcoin-ETFs
Die kürzliche Einführung der beiden neuen börsengehandelten Fonds, der Grayscale Bitcoin Premium Income ETF (BPI) und der Grayscale Bitcoin Covered Call ETF (BTCC), zeigt, wie herausfordernd es für innovative Finanzprodukte sein kann, sich im Markt durchzusetzen. Der Start dieser Fonds verlief eher gedämpft, was einige Investoren zur Skepsis veranlasst.
Ein segregierter Markt für Bitcoin-Investitionen
In den ersten Wochen konnten die beiden ETFs lediglich bescheidene Mittel akquirieren: Der BPI verwaltet 2,8 Millionen US-Dollar, während der BTCC bei 4,6 Millionen US-Dollar steht. Diese Zahlen sind deutlich geringer im Vergleich zu etablierten Produkten wie dem JPMorgan Equity Premium Income ETF (JEPI), der beeindruckende 40 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten aufweist.
Funktionsweise der ETFs
BPI und BTCC zielen darauf ab, Anlegern Zugang zum Bitcoin-Markt zu verschaffen und gleichzeitig monatliche Dividenden auszuschütten. Sie basieren auf einer Strategie, die als “Covered Call” bekannt ist, was bedeutet, dass sie in Bitcoin-ETPs investieren und Call-Optionen auf diese Produkte verkaufen. Dies ermöglicht eine Ertragsgenerierung, während sie versuchen, von Preissteigerungen bei Bitcoin zu profitieren.
Unterschiedliche Ansätze zur Renditesteigerung
BPI und BTCC unterscheiden sich in ihrer Strategie beim Schreiben von Call-Optionen. BTCC verwendet Optionen, deren Ausübungspreis nahezu dem aktuellen Bitcoin-Preis entspricht, was zu begrenzten Gewinnen führen kann. Im Gegensatz dazu zielt BPI darauf ab, durch höhere Ausübungspreise größere Kursgewinne zu erzielen, falls der Bitcoin-Kurs steigt. Der Fokus auf Dividendenrenditen zeigt, dass BTCC mit 4,43% vorteilhafter erscheint als BPI mit 1,18%.
Marktentwicklung und Investorenerwartungen
Die Performance dieser Fonds in einem aufstrebenden Bitcoin-Markt bleibt ein entscheidendes Thema. Der Bitcoin-Kurs hat in den letzten 30 Tagen um 25,2% zugelegt, allerdings erzielten BPI und BTCC nur Zuwächse von 14,46% bzw. 2,90%. Dies wirft Fragen auf, ob solche Fonds tatsächlich als attraktive Investitionen gelten können, vor allem in einem Markt, der von hohen Volatilitäten geprägt ist.
Langfristige Perspektiven von Covered Call ETFs
Die Gesamtrendite dieser neuen Fonds zeigt ebenfalls einen bescheidenen Anfang. BPI und BTCC haben bislang Gesamtrenditen von 15,90% bzw. 7,62% erzielt. Zum Vergleich: Der JEPI hat in den letzten drei Jahren eine Gesamtrendite von 31,6% erzielt, während der S&P 500 nahe 60% erwirtschaftete. Diese Benchmarks geben einen Hinweis darauf, dass herkömmliche Investitionen wie Aktien möglicherweise langfristig lukrativer sind als die neuen Bitcoin-Fonds.
In Anbetracht dieser Ergebnisse wird deutlich, dass potenzielle Investoren die Risiken und Chancen von BPI und BTCC sorgfältig abwägen sollten. Die langsame Akzeptanz und die Herausforderungen beim Erreichen signifikanter Kapitaleinlagen könnten auch den Trend widerspiegeln, dass innovative Lösungen in einem traditionelleren Markt zunächst Schwierigkeiten haben.