Britische Wasserunternehmen planen, über privat finanzierte Unternehmen kritische Infrastrukturen im Wert von insgesamt 14 Milliarden Pfund bereitzustellen. Dieser Ansatz, bekannt als „Direct Procurement for Customers“ (DPC), ermöglicht es regulierten Wasserunternehmen, außerbilanzielle Zweckgesellschaften zu gründen, um Investitionen von privaten Geldgebern zu erhalten.
Ein Hauptziel des DPC-Modells, das von der Branchenaufsicht Ofwat vorangetrieben wird, ist es, den Wettbewerb bei der Bereitstellung von Wasserinfrastruktur im ganzen Land zu fördern. Durch Projekte wie das geplante 1,75 Milliarden Pfund teure Ersatzprojekt für das Haweswater-Aquädukt von United Utilities wird die Dringlichkeit dieser Infrastrukturinitiativen deutlich.
Die Kosten für diese privat finanzierten Projekte werden von den Verbrauchern über ihre Wasserrechnungen finanziert. Obwohl Ofwat behauptet, dass DPC zu Kostensenkungen führen wird, machen sich Verbraucher Sorgen über die potenziellen zusätzlichen Gebühren im Zusammenhang mit diesem Modell, insbesondere angesichts der bereits prognostizierten Rechnungsanstiege in den kommenden Jahren.
Kritiker wie Dieter Helm, ein Ökonomieprofessor an der University of Oxford, sind besorgt, dass DPCs die Kostenprobleme der Wasserversorger langfristig nicht lösen könnten. Die Privatbilanzen, die durch DPC-Programme entstehen, könnten die Kontrolle über die Anlagen der Wasserversorger fragmentieren und langfristige Instandhaltungsfragen aufwerfen.
Trotz Bedenken hinsichtlich der langfristigen Folgen setzen britische Wasserversorger weiterhin auf DPC-Modelle, um dringend benötigte Infrastrukturprojekte zu realisieren. Die Zusammenarbeit mit privaten Investoren und die Einbindung neuer Finanzierungsmodelle könnten entscheidend sein, um das Wasserinfrastruktursystem des Vereinigten Königreichs zu modernisieren und aufrechtzuerhalten.